Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Pertussis – eine impfpräventable Erkrankung
verfasst von:
Dr. M. Riffelmann, C.H. Wirsing von König
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Pertussis (Keuchusten) wird verursacht durch Bordetella pertussis oder Bordetella parapertussis. Der Keuchhusten ist eine hoch kontagiöse Infektionserkrankung, die auf die Atemwege beschränkt bleibt. In impfenden Ländern sind kleine nichtgeimpfte bzw. unvollständig geimpfte Säuglinge, nichtgeimpfte Kinder sowie Jugendliche und Erwachsene betroffen. Die Erkrankung ist weltweit, auch in Ländern mit hoher Impfrate, endemisch mit periodisch ansteigenden Wellen. Pertussis ist in vielen Ländern eine meldepflichtige Erkrankung, es ist jedoch von einer erheblichen Dunkelziffer auszugehen. Das Hauptsymptom der Erkrankung ist langandauernder Husten, teilweise mit Hustenattacken. Kleine Säuglinge können einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen, mit möglicherweise letalem Ausgang. Komplikationen sind jedoch auch bei Erwachsenen zu registrieren. Die Labordiagnose des Keuchhustens erfolgt durch den Nachweis von Bordetella-DNA mittels PCR oder durch Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen Pertussistoxin (PT). Die antibiotische Therapie mit Makroliden verhindert die Transmission der Erkrankung, beeinflusst jedoch in der Regel die Hustensymptomatik nicht. Die vollständige Grundimmunisierung verhindert die meisten Infektionen im Säuglingsalter. In Deutschland wird sie mit einem aP-haltigen (azelluäre Pertussiskomponente) Kombinationsimpfstoff durchgeführt. Weder Impfung noch Infektion verleihen eine lebenslange Immunität, so dass weitere Impfempfehlungen in Deutschland ausgesprochen werden. Hierzu gehören Auffrischungsimpfungen für Kinder im Alter von 5–6 Jahren, für Jugendliche und Erwachsene sowie für Risikogruppen, wie z. B. schwangere Frauen.