Erschienen in:
14.12.2018 | Pflege | Leitthema
Intensivmedizinisches Management des potentiellen Organspenders
Aktuelle Empfehlungen für Erwachsene
verfasst von:
Dr. S.-O. Kuhn, K. Hahnenkamp
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 2/2019
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Zusammenfassung
Der gravierende Mangel an Spenderorganen hat sich in den vergangenen Jahren nicht gebessert. Die Optimierung der Abläufe zur frühzeitigen Identifizierung potenzieller Organspender und ein strukturiertes intensivmedizinische Management ist vordringliche Aufgabe der Intensivmedizin, um die Anzahl und den Erfolg der Transplantationen zu steigern. Die Therapie beginnt lange vor der Diagnostik zur Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsverlusts. Durch strukturierte, hausinterne Organ-Donor-Management-Protokolle wird eine hochqualifizierte intensivmedizinische Versorgung gewährleistet, die sich direkt auf das Transplantationsergebnis auswirkt. Die Therapie orientiert sich an den etablierten Standards. Im Vordergrund steht dabei vor allem eine differenzierte Katecholamin- und Volumentherapie. Vasopressin ist in Kombination mit Noradrenalin effektiv, um sowohl die Vasoplegie als auch Elektrolytstörungen zu behandeln. Die Steroidgabe ist, trotz der vergleichsweise schwachen Evidenz, zur Stabilisierung der Hämodynamik und der Behandlung der Folgen der neuroendokrinen Dysfunktion geeignet. Insgesamt ist die Studienlage jedoch noch unzureichend, um allgemeingültige Empfehlungen für die Intensivtherapie zu geben.