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Erschienen in: Die Onkologie 11/2022

07.10.2022 | Pflege | Palliativmedizin und Supportivtherapie

Kosten und Erlöse der spezialisierten Palliativversorgung im ambulanten und stationären Bereich

verfasst von: Heiner Melching

Erschienen in: Die Onkologie | Ausgabe 11/2022

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Zusammenfassung

Wenn die Frage, ob sich spezialisierte Palliativversorgung rechnet, so verstanden wird, dass der Aufwand und die Kosten in einem guten Verhältnis zum Nutzen der Betroffenen und der Gesellschaft stehen, ist diese Frage eindeutig mit ja zu beantworten. Die deutliche Orientierung an den Bedürfnissen der Betroffenen, wozu auch Angehörige zählen, die häufig einhergeht mit dem Verzicht auf unnütze, ungewollte und nicht selten kostspielige Diagnostik und Therapien, macht die Palliativversorgung zu einer ausgesprochen günstigen Versorgungsform. In unserem seit Jahrzenten zunehmend ökonomisierten Gesundheitssystem wird die Frage danach, ob sich etwas „rechnet“, aber zumeist so verstanden, ob die Erlöse sich in einem guten Verhältnis zu den Kosten verhalten und damit Gewinne erzielt werden können. Insbesondere im deutschen Krankenhaussystem lassen sich aber mit kostenintensiven Interventionen leichter Überschüsse erzielen als mit einer Versorgungsform, bei der die Kosten für Personal den allergrößten Anteil ausmachen. Somit liegt für Kaufleute ein „Problem“ der Palliativmedizin nicht darin, dass sie zu teuer ist, sondern darin, dass sie in gewissen Bereichen zu günstig ist. Generell lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen darüber machen, wie lukrativ die spezialisierte Palliativversorgung ist. Insbesondere müssen aufgrund der unterschiedlichen Systematik der ambulante und stationäre Bereich unterschiedlich betrachtet werden. Einzig für die multiprofessionellen Palliativdienste im Krankenhaus kann festgestellt werden, dass dieser zunehmend wichtige Bereich derzeit nicht regelhaft kostendeckend refinanziert wird. Palliativstationen hingegen können vor allem bei einer Berücksichtigung „sekundärer Gewinne“ durchaus kostendeckend gestaltet werden und dennoch ein hohes Maß an Qualität sicherstellen.
Fußnoten
1
© Leitlinienprogramm Onkologie | S3-Leitlinie Palliativmedizin | Version 2.2 | September 2020 | Kapitel 5.5.1
 
3
MDS, Medizinischer Dienst Bund | Begutachtungsleitfaden OPS-Strukturmerkmale – Version 2021 – Stand 28.05.2021 | S. 36
 
6
© Leitlinienprogramm Onkologie | S3-Leitlinie Palliativmedizin | Version 2.2 | September 2020 | S. 72 ff. | https://​www.​dgpalliativmediz​in.​de/​images/​stories/​pdf/​LL_​Palliativmedizin​_​Langversion_​2.​2.​pdf Zugriff am 29.08.22 15 Uhr
 
7
Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) zur Entwicklung der Palliativdienste im Krankenhaus | https://​www.​dgpalliativmediz​in.​de/​category/​210-stellungnahmen-2022.​html Zugriff am 30.08.2022 17 Uhr
 
Metadaten
Titel
Kosten und Erlöse der spezialisierten Palliativversorgung im ambulanten und stationären Bereich
verfasst von
Heiner Melching
Publikationsdatum
07.10.2022
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Die Onkologie / Ausgabe 11/2022
Print ISSN: 2731-7226
Elektronische ISSN: 2731-7234
DOI
https://doi.org/10.1007/s00761-022-01244-2

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