12.04.2017 | Pflege | Übersichten
Psychosoziale Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland
Erkenntnisse aus der Not- und Entwicklungshilfe
verfasst von:
Prof. Dr. M. Bajbouj, J. Alabdullah, S. Ahmad, S. Schidem, H. Zellmann, F. Schneider, I. Heuser
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Die etwa 1,2 Mio. seit Herbst 2014 in Deutschland registrierten Flüchtlinge werden häufig als Herausforderung für das hiesige medizinische Versorgungssystem wahrgenommen, da akut ein hoher Versorgungsbedarf auf nicht ausreichende Versorgungskapazitäten getroffen ist. Diese Versorgungssituation ist in der Tat neu für ein westeuropäisches Gesundheitssystem, stellt jedoch für in der Not- und Entwicklungshilfe im Ausland tätige Nichtregierungsorganisationen eine typische Ausgangslage dar, für die zahlreiche erfolgreicher Lösungsstrategien entwickelt und aus denen Handlungsempfehlungen abgeleitet worden sind. Aus unserer Sicht stellen die in der Entwicklungshilfe zentral formulierten Grundprinzipien der Gleichbehandlung, Partizipation von Betroffenen, das Beachten des Nichtschadensprinzips, die Betonung einer Ressourcen- statt einer Defizitorientierung sowie das Einfordern integrierter und gestufter Gesundheitsleistungen eben nicht nur in Krisenregionen weltweit, sondern auch in der gegenwärtigen Situation in Deutschland wichtige und beachtenswerte allgemeingültige Prinzipien dar.