Hintergrund
Die Sicherstellung der zukünftigen urologischen Versorgung über die Schnittstelle ambulant-stationär hinweg stellt durch die demografische Entwicklung mit zunehmendem Anteil an urologischen Krankheitsbildern bei gleichzeitig drohendem Ärzt*innenmangel sowie zunehmender Ambulantisierung auch komplexer urologischer Krankheitsbilder eine Herausforderung dar.
Ziel der Arbeit
Das im Folgenden dargestellte sektorenverbindende Kooperationsmodell zwischen universitärem Maximalversorger und Belegarztwesen kann hier als ideales Bindeglied der ambulant-stationären Patientenversorgung fungieren.
Material und Methoden
Seit 2016 besteht eine enge Kooperation zwischen der urologischen Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) in Winsen/Buchholz sowie dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Neben direktem Patiententransfer, engmaschiger Vor- und Nachbehandlung von Patienten rotieren zudem jährlich zwei Assistenzärzt*innen des UKE in die BAG.
Ergebnisse
Die BAG profitiert hierbei durch Planungssicherheit und Entlastung im Alltag. Das UKE durch Patiententransfer und operative sowie „basisurologische“ Ausbildung der Assistent*innen. Durch Vermeidung von Doppeluntersuchungen und frühere Entlassung der Patienten in die ambulante Nachbehandlung werden Ressourcen geschont; eine sinnvolle Patientenvorselektion ermöglicht kleinere Eingriffe heimatnah über die BAG, wohingegen komplexe Fälle an einem Zentrum mit großer Expertise erfolgen.
Diskussion
Die Zusammenarbeit wird von allen Parteien ausnahmslos positiv und v. a. als ein Gewinn für das Patientenwohl gesehen, da aufgrund der guten Vernetzung eine reibungslose Versorgung gewährleistet werden kann. Eine solche Rotation urologischer Assistenzärzt*innen sollte als möglicher Baustein in die Weiterbildungsordnung der urologischen Facharztausbildung integriert werden.