Erschienen in:
01.08.2005 | Leitthema: Arzneimitteltherapie
Pharmakogenetik
verfasst von:
Prof. Dr. M. Eichelbaum, M. Schwab
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Die Pharmakogenetik untersucht, inwieweit genetische Polymorphismen der Proteine, die die pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Prozesse eines Arzneimittels kontrollieren, für die interindividuellen Unterschiede in Wirkung und Nebenwirkung verantwortlich sind. Im Gegensatz zur Pharmakogenetik nutzt die Pharmakogenomik einen genomweiten Ansatz zur Identifizierung von Genen bzw. Gennetzwerken, die an der Entstehung von Erkrankungen beteiligt sind bzw. als therapeutische Ziele für neue Arzneistoffe dienen können. Die zurzeit am besten charakterisierten pharmakogenetischen Polymorphismen betreffen die Arzneimittel metabolisierenden Enzyme Zytochrom-P450-2C9, -2C19 und -2D6 bzw. die Thiopurinmethyltransferase, für die in klinischen Studien relevante Konsequenzen für die Arzneimitteltherapie gezeigt werden konnten. Das ultimative Ziel pharmakogenetischer/-genomischer Forschung ist es, unter Verwendung einer neuen Krankheits- und Therapieklassifikation auf molekularer Ebene eine spezifische Arzneimitteltherapie bei genetisch definierten Untergruppen von Patienten durchzuführen.