Erschienen in:
01.05.2008 | Arzneimitteltherapie
Pharmakologie und klinische Bedeutung von Vasopressinantagonisten
verfasst von:
Ao.Univ.Prof. Mag. Dr. R. Lemmens-Gruber, M. Kamyar
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2008
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Zusammenfassung
Vasopressinrezeptoren sind in vielen verschiedenen Geweben lokalisiert. Theoretisch könnten daher Vasopressinantagonisten wertvolle Therapeutika in der Behandlung zahlreicher Erkrankungen sein. Über V1a- und V2-Rezeptor vermittelte Effekte des Vasopressin (antidiuretisches Hormon, ADH) spielen bei Krankheitsbildern wie Herzinsuffizienz, Hyponatriämie, Bluthochdruck, Nierenerkrankungen, Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (Schwartz-Bartter-Syndrom), Leberzirrhose und Glaukom eine wesentliche Rolle. Der V1b-Rezeptorsubtyp ist auch im Zentralnervensystem lokalisiert. Selektive V1b-Antagonisten könnten daher bei emotionalen und psychiatrischen Erkrankungen wirksam sein. Die Vaptane sind nicht-peptidische Vasopressinantagonisten mit selektiver Wirkung auf V1a- (Relcovaptan) oder V2-Rezeptoren (Tolvaptan, Lixivaptan, Satavaptan) bzw. mit nicht-selektiver V1a/V2-Wirkung (Conivaptan). Conivaptan ist das erste Vaptan, das von der Food and Drug Administration (FDA) mit der Indikation euvolämische Hyponatriämie zugelassen wurde. Für weitere Indikationen wie die Therapie der Herzinsuffizienz laufen mehrere Studien.