Erschienen in:
06.07.2018 | Antibiotika | Übersichten
Pharmakotherapie bei Niereninsuffizienz
verfasst von:
Prof. Dr. F. Keller
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
|
Ausgabe 5/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Maßgeblich für die Arzneimitteldosierung ist die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) nicht der Kreatininwert. Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen darf man die Startdosis nicht vergessen, die zumeist der Normaldosis entspricht. Die Halbwertszeit gibt Auskunft über die Dauer des Dosierungsintervalls. Für konzentrationsabhängig wirkende Antibiotika, wie Daptomycin, Linezolid oder Colistin, ist ein hoher Spitzenspiegel der Zielspiegel. Für zeitabhängig wirkende Antibiotika ist ein hoher Talspiegel der Zielspiegel. Bei Piperacillin, Meropenem und Vancomycin wird deshalb die Dauerinfusion bevorzugt. Mit kontinuierlichen Nierenersatzverfahren entspricht die Gesamtfiltration oft einer GFR von 30–50 ml/min: Viele Antibiotika kann man dann in voller Normaldosis verabreichen. Nach intermittierender Hämodialyse empfiehlt es sich, eine erneute Startdosis zu geben um danach ausreichende Spiegel zu garantieren.