Erschienen in:
26.09.2019 | Anästhetika | Für die Praxis
Pharmakotherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit
Aktuelle Empfehlungen für die MKG-chirurgische Praxis
verfasst von:
Dr. H. Kiefer, K. Mörike, J. Pauluschke-Fröhlich, S. Reinert
Erschienen in:
Die MKG-Chirurgie
|
Ausgabe 3/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die pharmakologische Behandlung von Schwangeren und Stillenden ruft nicht selten Angst und Verunsicherung hervor, die zu einer Nichtgabe eines notwendigen sicheren Präparats, einer insuffizienten Therapie oder zum Ausweichen auf vermeintlich schonendere, frei verkäufliche, aber oftmals ungeprüfte Präparate führen kann.
Fragestellung
Es wurde der Frage nachgegangen, welche Präparate in welcher Indikation und in welcher Phase der Schwangerschaft und Stillzeit sichere therapeutische Optionen darstellen.
Material und Methoden
Anhand einer Literaturrecherche in MEDLINE, Fachbüchern und -zeitschriften, einer Stichwortsuche in der Suchmaschine Google, sowie einer Sichtung der Onlineplattformen entsprechender Forschungs- und Beratungsstellen wurden die aktuellen Empfehlungen zur Pharmakotherapie bei Schwangeren und Stillenden herausgearbeitet.
Ergebnisse
Es besteht eine solide Datenbasis für eine effiziente und sichere Pharmakotherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit im MKG-chirurgischen Bereich. Alle in der Praxis bewährten und gewohnten Substanzen können (mit Ausnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika im 3. Trimenon) eingesetzt werden. Leitsubstanzen sind bei der Lokalanästhesie Articain und Lidocain, bei den Analgetika Paracetamol, bei den Antibiotika Penicilline, Cephalosporine und Makrolide und bei den Mundspülungen Chlorhexidin und Hexetidin.
Schlussfolgerung
Die zur Entscheidung der Substanzwahl notwendigen Informationen sind jederzeit online oder als App verfügbar. Somit gibt es keinen Grund, einer Schwangeren oder Stillenden eine medizinisch notwendige Pharmakotherapie vorzuenthalten. Die Nichtgabe eines der empfohlenen Medikamente kann durch den schmerz- und/oder infektbedingten Stress ein höheres Risiko für das Kind darstellen als dessen Gabe.