Zum Inhalt
Erschienen in:

09.07.2020 | Phlebografie | Panorama

Farbdoppler hilft weiter

Varikozelendiagnose: körperliche Untersuchung reicht nicht

verfasst von: Dr. Robert Bublak

Erschienen in: Uro-News | Ausgabe 7-8/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Auszug

Bei der Varikozelendiagnose sollte man sich nicht auf die körperliche Untersuchung verlassen, wie in einer kleinen Studie gezeigt wurde [Cocuzza MS et al. Andrology. 2020; http://doi.org/dzmj]. Dabei wurden 78 Patienten von erfahrenen (> 10 Jahre Praxis) und weniger erfahrenen Ärzten (am Ende ihrer Assistenzarztzeit) auf Varikozelen untersucht. Die diagnostische Genauigkeit erreichte dabei 63,5 % mit einem positiven Vorhersagewert von 75,5 %. Als Referenz dienten die Resultate der Farbdoppler-Sonografie. Die Diagnose war gesichert, wenn mindestens zwei Venen mit einem Lumen von mehr als 3 mm und eine Flussumkehr nachweisbar waren. Erfahrene Urologen erzielten eine Spezifität von 82,0 % und einen positiven prädiktiven Wert von 81,1 % (vs. 67,2 % und 70,6 % bei weniger erfahrenen Ärzten). Sensitivität und negativer Vorhersagewert lagen in beiden Gruppen etwa gleichauf bei rund 50-60 %. Die körperliche Untersuchung allein hätte die erfahrenen Ärzte veranlasst, 18 % der Patienten eine Varikozelenoperation zu empfehlen, bei denen im Farbdoppler kein Reflux zu erkennen war. Weniger erfahrene Ärzte hätten jedem dritten Patienten ohne Reflux zu einem Eingriff geraten. Die Studienautoren halten daher die Untersuchung per Farbdoppler in der Varikozelendiagnostik für unbedingt notwendig. Dessen Sensitivität und Spezifität liegt bei rund 90 %, wenn man die Venografie als Referenztest nimmt. Subklinische Veränderungen operativ zu behandeln habe wenig Wert, die Schwangerschaftsraten ließen sich damit nicht signifikant verbessern. …
Metadaten
Titel
Farbdoppler hilft weiter
Varikozelendiagnose: körperliche Untersuchung reicht nicht
verfasst von
Dr. Robert Bublak
Publikationsdatum
09.07.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Uro-News / Ausgabe 7-8/2020
Print ISSN: 1432-9026
Elektronische ISSN: 2196-5676
DOI
https://doi.org/10.1007/s00092-020-4178-6

Neu im Fachgebiet Urologie

Prostatakrebs: Systematische Biopsie bei jungen Männern unverzichtbar

Zeigen Männer unter 50 Jahren erhöhte PSA-Werte, scheint für die weitere Diagnostik eine systematische Biopsie einer MRT-geleiteten Strategie überlegen zu sein: Damit werden deutlich mehr klinisch signifikante Tumoren erkannt, hat eine Analyse der Studie PROBASE ergeben.

Harnwegsinfekte in der Schwangerschaft: Nicht alle Präparate unbedenklich!

Schwangere erhalten bei Harnwegsinfektion häufig Antibiotika – doch offenbar gelten nicht alle Präparate als sicher. Ein bestimmter Wirkstoff steht nun im Verdacht, das Risiko für Fehlbildungen beim Neugeborenen im Vergleich zu anderen Therapien zu erhöhen.

Konsum von Cannabis erhöht Risiko für urologischen Krebs

Wie der Gebrauch von Cannabis mit dem Risiko zusammenhängt, an bösartigen Tumoren des Urogenitaltrakts zu erkranken, hat eine US-amerikanische Arbeitsgruppe untersucht. Drei Organe zeichneten sich als besonders gefährdet ab.

Mindestlohn-Beschluss: Ab 2026 müssen Praxen die Mitarbeitergehälter prüfen

  • 03.07.2025
  • EBM
  • Nachrichten

Die geplante Erhöhung des Mindestlohns wird an den MFA spurlos vorüber gehen. Ihre Gehälter liegen in der Regel schon über der Lohnuntergrenze. Nachjustiert werden muss möglicherweise bei anderen Praxismitarbeitenden.

Update Urologie

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.