Erschienen in:
01.02.2009 | Übersichten
Physiotherapie im Wandel
Wege zu größerer Therapiesicherheit bei kraniomandibulären Dysfunktionen
verfasst von:
W. Stelzenmüller, M. PT., cand. M. Sc.
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 1/2009
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Zusammenfassung
Mit dieser Arbeit sollen Zahnärzte und Kieferorthopäden einen Überblick über das im langsamen Umbruch befindliche Berufsbild der Physiotherapeut(inn)en erhalten. Aufgrund der im Rahmen des Bologna-Prozesses möglichen Bachelor- und Masterstudiengänge werden dieser Berufsgruppe Techniken für wissenschaftliches Arbeiten vermittelt. Diese wissenschaftliche Grundausbildung ist die Basis dafür, dass diejenigen, die letztendlich die Therapieformen am Patienten ausführen, nun selbst passende effektive und valide Studiendesigns entwerfen und durchführen können. Diese Studien werden für eine bessere Einschätzung des Therapieerfolges sorgen. Gleichzeitig erhalten die Patienten die nach dem jeweiligen wissenschaftlichen Stand beste, evidenzbasierte Behandlung. Physiotherapeuten wird durch noch zu erstellende Leitlinien bei der Behandlung von kraniomandibulären Dysfunktionen (CMD) eine verbesserte Planbarkeit physiotherapeutischer Behandlungsmaßnahmen ermöglicht.
Überweisende Zahnärzte werden mit dem Wissen, dass die physiotherapeutischen Behandlungen geprüft und evaluiert sind, mit weniger Bedenken Physiotherapie verordnen können als derzeit. Die wissenschaftliche Einbeziehung von Physiotherapeuten rechnet sich fachlich schon allein aufgrund verbesserter Behandlungssicherheit und wirtschaftlich – auch für die Kostenträger – aufgrund erwiesener oder auch nichterwiesener Evidenz der untersuchten Therapieformen.
Physiotherapeuten haben dann die Möglichkeit, ergebnisoffen Therapieformen zu untersuchen und sie anhand fachlich korrekter Studiendesigns valide zu bewerten.