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Erschienen in: Zeitschrift für Allgemeinmedizin 4/2023

Open Access 03.03.2023 | Phytotherapie | Der besondere Artikel

Real World Evidence (RWE) in der Phytotherapie

Perspektiven für den Aufbau eines Registers zur Nutzung von Phytopharmaka

verfasst von: Michael Habs, Theodor Dingermann, Beatrice E. Bachmeier, Björn Eskofier, Benjamin Friedrich, Lukas Prantl, Jens Emmer, Jost Langhorst, Tobias Dreischulte, Prof. Dr. Michael Koller

Erschienen in: Zeitschrift für Allgemeinmedizin | Ausgabe 4/2023

Zusammenfassung

Hintergrund

Real World Evidence (RWE) gewinnt in der Bewertung medizinischer Maßnahmen zunehmend an Bedeutung und ergänzt Befunde von kontrollierten klinischen Studien. Gleichzeitig sieht sich der RWE-Ansatz erheblichen methodischen und ethischen Herausforderungen gegenüber. Phytopharmaka haben ihren Platz in der Therapie durch Heilberufe und in der Selbstmedikation bei leichteren Beschwerden sowie Symptomen, die nachhaltig die Lebensqualität beeinflussen. Die aktuell geforderten Schlüsselstudien für die Arzneimittelzulassung bilden die Folgen einer ärztlichen Verordnung und/oder der Selbstmedikation jedoch nur unzureichend ab. Im Rahmen eines Workshops werden daher die Nutzbarkeit von RWE für die Forschung im Bereich Phytopharmaka sowie methodische Grundlagen zum Aufbau eines Phytoregisters diskutiert.

Methoden

Der Workshop bestand aus 2 Teilen: Impulsreferate zu den Themen RWE und Phytotherapie und die Erarbeitung der Basis eines Positionspapiers mithilfe der Methodik des nominalen Gruppenprozesses.

Ergebnisse

Die Impulsreferate umfassten interdisziplinäre Argumente aus den Bereichen Forschung und Praxis der Phytotherapie, Registererstellung, Versorgungsforschung, künstliche Intelligenz und Telemedizin. Im nominalen Gruppenprozess wurden die Chancen und Risiken der Phytotherapie sowie inhaltliche, methodische und praktische Aspekte eines Phytoregisters diskutiert (Fokus, Mehrwert und methodische Standards des Registers, Finanzierung, erwartete Kritik, Analysemethoden und Stellenwert im Vergleich zu anderen medizinischen Bereichen).

Schlussfolgerungen

Register sind ein zunehmend akzeptierter Weg, um Evidenz in Ergänzung zu klinischen Studien zu generieren. Der schrittweise Aufbau eines Registers für Phytopharmaka mit klar definierten methodischen Kriterien und der Erfassung von patientenzentrierten Endpunkten bietet die Chance, die wissenschaftliche Fundierung der Anwendung und des klinischen Nutzens von Phytopharmaka zu erweitern.
Hinweise
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Pflanzliche Arzneimittel spielen in der Selbstversorgung und in der allgemeinmedizinischen Praxis eine wichtige Rolle. Will man den Einsatz von Phytopharmaka im Alltag verstehen, müssen die Beweggründe und Folgen ihrer Verwendung umfassend abgebildet werden. Ein Phytopharmakaregister mit klar definierten Kriterien und der Erfassung von patientenzentrierten Endpunkten würde die wissenschaftliche Evidenz der Anwendung und des Nutzens transparent machen. In einem interdisziplinären Workshop wurden methodische und inhaltliche Standards eines derartigen Registers systematisch erörtert.

Hintergrund

Herausforderungen der Phytotherapie

Phytopharmaka haben einen etablierten Platz in der Therapie durch Heilberufe und in der Selbstmedikation bei leichteren Beschwerden, aber auch bei Symptomen, die nachhaltig die Lebensqualität beeinträchtigen [1]. Phytopharmaka beinhalten im Gegensatz zu chemisch definierten Monopräparaten einen Mix an Inhaltsstoffen [2].
Die arzneimittelrechtliche Regulation bietet für pflanzliche Arzneimittel unterschiedliche Marktzugangswege mit unterschiedlichem Aufwand und Anspruch [3, 4]: Vollzulassung, Zulassung grundsätzlich bekannter Stoffe mit der Nutzung von aufbereitetem wissenschaftlichem Erkenntnismaterial, Nachzulassungsverfahren und Registrierung [5].
Klassische Indikationen für pflanzliche Arzneimittel sind Atemwegsinfekte, funktionelle Störungen im Magen-Darm-Trakt und rezidivierende Harnwegsinfekte, gynäkologische Beschwerden sowie der Einsatz als Beruhigungs- und Schlafmittel [6]. Will man die Verwendung und Wirkung von Phytopharmaka im Alltag verstehen, müssen Daten generiert werden, die die Folgen einer ärztlichen Verordnung und/oder der Verwendung von Phytopharmaka in der Selbstmedikation umfassend abbilden. Es ist klar, dass man mit diesem Anspruch methodisch über klassische randomisierte kontrollierte Studien hinausgeht. Dies erscheint auch sinnvoll, vor dem Hintergrund der intraindividuellen Variabilität, mit der Patienten auf Arzneimittel reagieren. Von den 10 umsatzstärksten Arzneimitteln in den USA wurde berichtet, dass nur zwischen einer von 4 bis zu einer von 25 Patienten von der Routineverschreibung profitierten [7]. Entsprechend kann man auch bei pflanzlichen Arzneimitteln davon ausgehen, dass es spezifische Responderkriterien gibt: Während manche Patienten auf bestimmte Präparate sehr gut ansprechen, ist das bei anderen Patienten weniger der Fall. Diese Responderkriterien, die vom natürlichen Verlauf oder einem Placeboeffekt unterschieden werden müssen, sind ungenügend untersucht und verstanden.
Wer ein Register zur Nutzung und Wirksamkeit von Phytopharmaka aufbauen will, muss die oben skizzierten Rahmenbedingungen und Herausforderungen kennen, und kann darüber hinaus von den Erfahrungen mit der PhytoVIS-Datenbank [8] profitieren. Es muss klar definiert werden, was in das Register aufgenommen werden soll (Substanzen, Substanzklassen, Darreichungsformen), welche Ausschlusskriterien dahingehend gelten (z. B. Medizinprodukte, Homöopathika) und anhand welcher Parameter Nutzerverhalten (Selbstmedikation, ärztliche Verordnung, Empfehlung von dritter Seite etc.) und Wirksamkeit (Nachlassen der Symptome, Verbesserung des Wohlbefindens etc.) bewertet werden.

Herausforderungen der Generierung und Nutzung von RWE-Daten

In jüngster Zeit werden die Begriffe Real World Evidence (RWE) und Real World Data (RWD) zunehmend im Zusammenhang mit der Bewertung medizinischer Maßnahmen verwendet. Die Vorstellung ist, dass RWE auf Daten basiert, die in der realen Welt gewonnen werden (RWD).
Dies impliziert eine Abgrenzung zur „künstlichen Welt“ randomisierter kontrollierter Studien mit ihren engen Ein- und Ausschlusskriterien und der Applikation einer Therapie unter kontrollierten Bedingungen.
Der RWE-Ansatz bedient sich einer breiteren Datenbasis, wobei viele Daten bereits vorliegen wie beispielsweise die elektronische Patientenakte, Verordnungsdaten oder Register. Ergänzend bilden Beobachtungsstudien, Umfragen und digital erfasste Daten die „reale Welt“ ab.
Die internationalen Zulassungsbehörden Food and Drug Administration (FDA; [9]) und European Medicines Agency (EMA; [10]) zeigen sich aufgeschlossen, weil der RWE-Ansatz auch Änderungen im Einsatz eines Medikaments während seines Lebenszyklus abzubilden verspricht.
In Deutschland wurde diese Entwicklung durch das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG) in einem Rapid Report im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) aufgegriffen, in dem der Terminus versorgungsnahe Daten (VeDa) geprägt wurde [11]. Des Weiteren wird eine Serie begleitender Memoranden unter Federführung des Deutschen Netzwerks für Versorgungsforschung (DNVF) erstellt [12, 13].
Dass darüber hinaus der Besitz von Real World Daten zukünftig auch Definitionsmacht bedeuten wird, zeigt sich in der Diskussion, wer die Aufgabe der erweiterten Medikationsberatung z. B. bei Polymedikation und oraler Antitumortherapie leisten sollte. Diese pharmazeutische Kassenleistung aus der Apotheke möchte die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) gerne in Eigenregie durchführen, da ihr alle Diagnosen und die in den Apotheken bezogenen verschreibungspflichtigen Medikamente für jeden versicherten Patienten vorliegen [14].
Versorgungsnahe Daten ergänzen Befunde, die unter kontrollierten Studienbedingungen gewonnen wurden. Sie spiegeln die Effektivität von medizinischen Maßnahmen in der relevanten Patientenpopulation unter Alltagsbedingungen wider. Auf diese Weise helfen sie, die oft beklagte Diskrepanz zwischen den Resultaten randomisierter Studien und der klinischen Erfahrung, den „efficacy–effectiveness gap“ [15, 16], zu verringern.
Allerdings sieht sich der RWE-Ansatz erheblichen methodischen und ethischen Herausforderungen gegenüber. Von methodischer Seite ist insbesondere die Datenqualität zu hinterfragen. Vollständigkeit, Plausibilität und Repräsentativität sind wesentliche Gütekriterien, die in diesem Zusammenhang zu nennen sind. Dazu kommen Kohärenz, Vergleichbarkeit und Zugänglichkeit. Gerade die Zugänglichkeit von Daten ist in einer Welt, in der einzelne Einrichtungen dazu neigen, die von ihnen gesammelten Daten nur für eigene Zwecke zu benutzen, ein großes Hindernis für die Gesundheitsforschung.
Aus Sicht der Forschungsethik ist insbesondere der Datenschutz zu nennen. Die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) rückt Datenkontrolle und Datensparsamkeit in den Vordergrund, sieht allerdings Optionen für die Verwendung von Daten zu Zwecken der Forschung aus Gründen der Gemeinnützigkeit vor [17].
Diese Herausforderungen wurden erkannt und in einer Reihe von rezenten Publikationen thematisiert [913, 1827].

Ziele des vorliegenden Workshops

Vor dem Hintergrund dieser Problemstellung hat das Komitee Forschung Naturmedizin e. V. (KFN) einen Workshop zum Thema „Real World Evidence (RWE) in der Phytotherapie“ veranstaltet. Der Workshop soll grundsätzlich dazu dienen, den aktuellen Diskussionsstand zu RWE zu beleuchten und insbesondere die Nutzbarkeit für die Forschung im Bereich Phytopharmaka zu diskutieren.

Methodik des Workshops

Der Workshop bestand aus 2 Teilen.
Im 1. Teil brachten Impulsreferate den Teilnehmerkreis auf einen gemeinsamen Wissensstand zu den Themen RWE und Phytotherapie. Experten aus den jeweiligen Themenbereichen übernahmen die Referate.
Im 2. Teil ging es darum, die wesentlichen Aspekte innerhalb der Expertengruppe zu reflektieren und so zu bündeln, dass die Basis für ein Positionspapier entsteht. Dieses strukturierte Vorgehen der Wissensgenerierung und der Diskussion folgte der Methodik des nominalen Gruppenprozesses, bestehend aus der Generierung von Ideen mit ihrer nachfolgenden Diskussion und Priorisierung [28].

Ergebnisse

Positionsreferate

Tab. 1 informiert über die wesentlichen Argumente, die in der Expertenrunde ausgetauscht wurden und aus ganz unterschiedlichen Bereichen kamen: Forschung und Praxis der Phytotherapie, praktische Erfahrung mit der Registererstellung, Versorgungsforschung, künstliche Intelligenz/Machine Learning und Telemedizin. Dieser interdisziplinäre Austausch bereitete die Grundlage für den folgenden nominalen Gruppenprozess.
Tab. 1
Inhalt der Impulsreferate
Thema und Referent
Inhaltliche Argumente
Schnittmenge Praxis/Register
(Dingermann)
Phytopharmaka müssen vom Evidenzansatz völlig neu gedacht werden
Registerdaten werden zukünftig klassische klinische Studien grundsätzlich ergänzen und Anwendungsstudien weitgehend ersetzen
Wichtig bei Phytopharmaka: Responder und Nonresponder, aber Placeboproblem bei der Messung
Phytotherapie
(Habs)
Problem der Hersteller von Phytopharmaka heute: Verbraucher können nur schwer zwischen Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) und Arzneimitteln unterscheiden
Die Wirkung und Wirkungsweise von Phytopharmaka ist schwer abbildbar → Mehrinvestition in Arzneimittel lohnt sich aus Sicht der Hersteller kaum
Im Zusammenhang mit der Konzeption eines Phytoregisters: Wo lässt sich hinsichtlich des jeweiligen Anwendungsgebiets eine gewisse Homogenität des Effekts erwarten?
Praxis der Registererstellung
(Prantl)
Zeitdauer und Komplexität spielen bei der Konzeption und Realisierung eines Registers eine herausragende Rolle (Implantateregister: Vorstoß für ein bundesweit verbindliches Register in 2013 gestartet → Umsetzung wohl in 2024)
Gesetzliche Grundlage kann als Katalysator wirken. Einbezug der Presse war zusätzlich hilfreich. Verunsicherung der Öffentlichkeit förderte politisches Handeln zur Umsetzung von Implantateregister
Arzt ist als Gatekeeper bei Phytopharmaka nicht unbedingt nötig. Wie motiviert man Patienten, ihre Verwendungsdaten im Zusammenhang mit Phytotherapien zur Verfügung zu stellen?
Patientennutzen soll bei Registern im Mittelpunkt stehen
Versorgungsforschung
(Bachmeier)
Betonung der Patientenorientierung und des Patientenoutcome
Wie lassen sich Aussagen zur Lebensqualität als Outcome definieren?
Verschiedene Komplexitätsaspekte im Spannungsfeld von Selbstberichten und objektivierbaren Parametern und der Auswertung der Datenfülle
Vgl. Viterio-Datenbanka als Vorlage für ein Phytoregister
Künstliche Intelligenz/Machine Learning (Eskofier)
Konstruktion eines Datenraums analog zu Amazon als mögliche Orientierung für ein Register
Kunden/Nutzer mit ähnlichen Eigenschaften werden bezüglich zukünftiger Kaufentscheidungen verglichen
Dabei zählt ein erfolgreicher Verkauf (→ Ware wird nicht wieder zurückgeschickt) an einen Kunden als mögliche Empfehlung für Kunden mit Datenräumen ähnlicher Ausprägung
Apps/Telemedizin (Friedrich)
Empfehlung, mit einer Indikation und in der Indikation mit einem klaren Ziel anzufangen (vgl. Ansatz des „minimal viable product“)
Wahrscheinlichkeiten, mit denen in der Therapie heute gearbeitet wird, basieren auf großen Gruppen. Kleinere Gruppen lassen höhere Wahrscheinlichkeiten für einzelne Individuen zu
Klinische Studien → hohe interne, aber geringe externe Validität (mittelgroße Fallzahlen)
„Patient-centered insights“ → geringe interne, aber hohe externe Validität (sehr große Fallzahlen > 1 Mio.)
Kombination der beiden Ansätze
Daten befinden sich in nichtzugänglichen Silos. → Silos müssen aufgebrochen und Daten nutzbar gemacht werden
aVITERIO® GmbH, Abensberg

Nominaler Gruppenprozess

Im nominalen Gruppenprozess wurden 8 Punkte behandelt, die im Folgenden samt den Rückmeldungen der Teilnehmer dargestellt werden (s. auch Tab. 2).
Tab. 2
Wesentliche Ergebnisse des nominalen Gruppenprozesses
Chancen und Risiken der Phytotherapie
Chancen
Verbesserung der Lebensqualität bei erwiesener Wirksamkeit
Patient Empowerment durch Mitgestaltung der Therapie
Risiken
Ausreichende Definition des Begriffs Phytotherapie
Mangelhafte wissenschaftliche Basis
Inhaltliche Schwerpunkte eines Phytoregisters
Nachweis der Wirksamkeit
Komedikationen
Wechselwirkungen/Nebenwirkungen
Compliance
Dokumentation von Quality of Life
Spezifische Indikationen für Phytotherapie
Mehrwert eines Registers in Ergänzung zu klinischen Studien
Abbildung der Behandlungsrealität
Laufende Qualitätssicherung und Wirksamkeitsbelege unter Alltagsbedingungen
Verbraucher- und Patientensicht
Hypothesengenerierung für weiterführende Forschungen
Methodische Standards
State of the Art der Datenerhebung gemäß den einschlägigen Publikationen
Qualität der Datenquellen
Datenschutz und Rechtemanagement
Finanzierung
Drittmittelprogramme der öffentlichen Hand (BMG, BMBF, auf EU-Ebene IMI/Horizon Europe)
GKV-Modellvorhaben
Stiftungen
Lobbying
Anschubfinanzierung durch KFN-Kuratorium/Mischfinanzierung
Kritikpunkte bei Registerdaten
Datenvollständigkeit
Repräsentativität und Selektionsbias
Auswertungsstrategien
Marketingvehikel
Analysemethoden
Etablierte Analysemethoden
Darstellung kleiner Unterschiede im Sinne von „minimal important differences“ (MID)
Erfahrene Methodiker mit vorab spezifizierten statistischen Analyseplänen (SAP)
Stellenwert von Registern in der Phytotherapie
Erfassung kleiner Effekte durch hohe Fallzahlen
Mehrwert für Nutzer/Patienten durch Erhöhung der Selbstwirksamkeit
Erfassung chronisch fortschreitender Verläufe mit Abgrenzung der Wirksamkeit vom „natural course of disease“
Offene Register vs. spezifische Extrakte
BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMG Bundesministerium für Gesundheit, IMI Innovative Medicines Initiative, KFN Komitee Forschung Naturmedizin, MID minimal important difference, SAP statistical analysis plan

Was sind die Chancen und Risiken der Phytotherapie im Kanon der medizinischen Therapieangebote?

Als Chancen wurden insbesondere Patient Empowerment und eine verbesserte Lebensqualität der Nutzer/Patienten bei erwiesenem Nutzen genannt. Die positive Resonanz von Anwendern pflanzlicher Arzneimittel ist vor allem auf den generellen gesellschaftlichen Trend hin zur Natur und zu einer natürlichen Lebensweise zurückzuführen. Phytotherapie erlaubt es Patienten, ihre Therapie selbst mitzugestalten. Als Risiken wurden insbesondere eine nicht ausreichende Definition des Begriffs Phytotherapie genannt sowie eine mangelhafte wissenschaftliche Basis.

Unter welchem Blickwinkel soll ein Phytoregister erstellt werden, beispielsweise in Bezug auf pharmakologische Aspekte, Patientenerwartungen, Patientennutzen oder Nebenwirkungen?

Nach Meinung der Expertengruppe sollen Phytoregister vor allem dem Nachweis des klinischen Nutzens von Phytotherapie dienen. Ebenso sollen Komedikationen und auftretende Wechselwirkungen/Nebenwirkungen untersucht werden. Weitere wichtige Themen sind Compliance, die Dokumentation des vom Patienten selbstempfundenen Werts der Therapie, seine Symptome und Befindlichkeiten mittels psychometrischer Instrumente und die spezifischen Indikationen, unter denen Phytotherapien verwendet werden.

Welchen Mehrwert hat ein Register in Ergänzung zu klassischen klinischen Studien?

Besonders hervorgehoben wurde die Abbildung der Behandlungsrealität. Dies ermöglicht laufende Qualitätssicherung und Wirksamkeitsbelege unter Alltagsbedingungen. Die Verbraucher- und Patientensicht sollte unbedingt eingebracht werden. Ein weiterer Aspekt sind auch Anregungen für weiterführende Forschungen im Sinne der Hypothesengenerierung.

Welche methodischen Standards müssen bei Registern unbedingt eingehalten werden?

Die Gruppe war sich einig, dass der State of the Art der Datenerhebung eingehalten werden muss. Einschlägige Manuale dienen als Regelwerke für die Registererstellung. Prioritär ist die Qualität der Datenquellen. Ebenso sind die Gesetzgebung hinsichtlich des Datenschutzes und das Rechtemanagement einzuhalten (vgl. Tab. 3).
Tab. 3
Modell für die Erstellung eines Registers (nach [27]
Modellkomponente
Zu klärende Punkte
Wozu
Ziele des Registers klar benennen
Nutzungszwecke sind für jedes Register individuell zu definieren
Anpassung der Nutzungszwecke an sich weiterentwickelnde Anforderungen
Wie
Das Registerprofil beschreibt die Charakteristika eines Registers und beschreibt sie in einem Registerprotokoll:
Trägerschaft
Fragestellungen
Kontakt zu Patienten, Follow-ups
Architektur, gewählte Verfahren
Vernetzung, Teilen von Daten mit anderen Registern
Gesetzlicher Auftrag
Berichterstattung
Womit
Strukturen und Prozesse zu konkreten Realisierungen eines Registers
Die Messung von Performance und Qualität durch definierte Kennzahlen (z. B. die Vollständigkeit der Falldokumentation)
Einhalten der Berichtsfristen
Erforderliche Ausfallsicherheit der Datenbank und anderer IT-Komponenten
Outcome
Abgleich der erzielten Ergebnisse des Registers mit seinem Nutzungszweck
Evaluation wird auf der Ebene der Träger und Nutzer durchgeführt

Wie kann die Finanzierung eines Registers sichergestellt werden (Stichwort „Datenspende“)?

Ein besonders heikles Thema ist die Finanzierung und die Aufrechterhaltung/„sustainability“ eines Phytoregisters. Vorerfahrungen haben gelehrt, dass die alleinige Finanzierung durch private und kommerzielle Mittel keine dauerhafte Lösung ist. Es sind Drittmittelprogramme der öffentlichen Hand auszuloten (BMG, BMBF, auf EU-Ebene IMI/Horizon Europe). Auch GKV-Modellvorhaben und Stiftungen kommen in Betracht. Darüber hinaus spielen Selbsthilfegruppen/Lobbying und Verbraucherschutzorganisationen eine Rolle. Eine Anschubfinanzierung des KFN-Kuratoriums kann vorbereitende Arbeiten und die Erstellung eines kompetitiven Antrags ermöglichen.

Mit welchen Kritikpunkten ist bei Registerdaten zu rechnen?

Bei der Erstellung eines Registers ist auch von vornherein mit möglichen Kritikpunkten zu rechnen. Aus methodischer Sicht werden insbesondere Datenvollständigkeit, Eindeutigkeit, Konsistenz, Repräsentativität, Compliance, Selektionsbias und Auswertungsstrategien kritisch hinterfragt. Ebenso darf keinesfalls der Anschein erweckt werden, dass ein Phytoregister als Marketingvehikel für Anbieter fungiert.

Welche Analysemethoden bieten sich für Registerdaten an? Gibt es hier Besonderheiten für ein Phytoregister?

Die Experten waren sich einig, dass es keine spezifischen Methoden für die Analyse von Phytoregistern gibt. Vielmehr ist die gesamte Palette etablierter Analysemethoden nutzbar. Quantitative und qualitative Methoden sind so zu wählen, dass auch kleinere Unterschiede im Sinne von „minimal important differences“ (MID) objektiv darstellbar sind. Die Analyse von Registern gehört in die Hand erfahrener Methodiker, die vorab statistische Analysepläne (SAP) spezifizieren. Diese Methodiker sind von Beginn an in das Projekt einzubeziehen und spielen eine wichtige beratende Rolle beim Aufbau des Registers.

Haben Register in der Phytotherapie einen besonderen Stellenwert (im Vergleich zu anderen medizinischen Bereichen)?

Register bieten durch hohe Fallzahlen die Chance, auch „kleinere Effekte“ zu erfassen, die in RCT möglicherweise nicht darstellbar sind. Ein digital gestaltetes Register kann für Nutzer/Patienten einen Mehrwert schaffen und zur Selbstwirksamkeit beitragen. Register können den chronisch fortschreitenden Verlauf von Erkrankungen erfassen und die Wirksamkeit von Phytopharmaka vom „natural course of disease“ abgrenzen. Offene Register ohne Limitierung hinsichtlich der Präparate und deren Hersteller bieten Probleme bei der Auswertung wegen der Unterschiedlichkeit der jeweils spezifischen Extrakte.

Diskussion

In weiten Teilen der Gesellschaft ist die Phytotherapie mit positiven Attributen verknüpft, was wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg von Phytopharmaka beitragen dürfte. Gesundes Leben im Einklang mit der Natur und Stärkung der Gesundheit mithilfe der Kräfte der Natur werden unweigerlich mit pflanzlichen Arzneimitteln in Verbindung gebracht.
Nichtsdestoweniger ist der Einsatz von Phytopharmaka aus wissenschaftlicher und ärztlicher Sicht nur vertretbar, wenn ein Nachweis für deren klinischen Nutzen, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit erbracht ist. Klassische klinische Studien mit ihren restriktiven Ein- und Ausschlusskriterien sind wenig geeignet, die Verwendungsrealität von Arzneimitteln im Allgemeinen und pflanzlichen Arzneimitteln im Besonderen abzubilden. Daher wurde in einem Workshop ausgelotet, inwiefern Register einen methodischen Zugang zur quantitativen und qualitativen Erfassung des Nutzens pflanzlicher Arzneimittel darstellen können.
Der Mehrwert von Registern wird aktuell intensiv diskutiert und ganz wesentlich durch die Sichtweise nationaler und internationaler Institutionen und Behörden bestimmt (IQWiG, EMA, FDA). Eine Reihe hochklassiger Dokumente und Memoranden fasst den aktuellen Diskussionsstand zusammen [911, 18, 22, 24, 27].
Es herrscht weitgehend Konsens dahingehend, dass klassische klinische Studien und Register nicht als Gegensätze zu betrachten sind, sondern einander ergänzende methodische Zugänge darstellen. Der wesentliche Vorteil von Registern ist die Abbildung des Behandlungsalltags. In diesem Zusammenhang ist auch die Abbildung geeigneter Outcomes von Interesse. Aus Sicht der Phytopharmakologie sind insbesondere patientenzentrierte und -berichtete Endpunkte, wie Symptomschwere, Lebensqualität, Empowerment und Nutzerzufriedenheit, von großer Bedeutung. Aktuell verfügbare Register haben bei der Erfassung dieser Outcomes große Lücken, was verschiedentlich thematisiert wurde [12, 13, 27]. Einem Phytopharmakaregister bietet sich hier modellbildend die Chance, einen genuinen methodischen Beitrag zu liefern. Wie in den Positionsreferaten zum Workshop dargestellt wurde, sind Apps und Wearables ein interessanter neuer Zugangsweg, um patientenzentrierte und -berichtete Erfahrungen und Endpunkte in Echtzeit zu erheben [29, 30]. Das Register sollte daher eine suffiziente automatisierte Übertragung der erhobenen Daten und Interoperabilität mit anderen Registern gewährleisten.
Register mit ihren hohen Fallzahlen können auch zu einem besseren Verständnis des Wirkspektrums von Phytopharmaka beitragen: Welche pflanzlichen Arzneimittel eigenen sich für welche Patienten bei welchen Beschwerden? In diesem Workshop ist der Terminus „Responderkriterien“ geprägt worden, der in einem Register konzeptuell und quantitativ stärker gefasst werden muss. Als neuartige Analysemethoden zur Spezifizierung von Registern können Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) und des Machine Learning zum Einsatz kommen [16, 31].
In jedem Fall muss sich ein Phytopharmakaregister an den gängigen methodischen Standards von Registern orientieren [27]. Zunächst einmal gilt es, die Ziele und Umsetzbarkeit eines Registers zu klären. Während unter den Workshopteilnehmern Einigkeit hinsichtlich der Ziele eines Registers herrschte (Nachweis von Wirkungen und Nebenwirkungen mit Fokus auf patientenzentrierte Endpunkte), wurden hinsichtlich der Umsetzbarkeit insbesondere die Finanzierung und Datengenerierung problematisiert. Rein industriefinanzierte Register sind kaum nachhaltig und erscheinen in der Außendarstellung interessengeleitet. Erfolgversprechender ist ein Mix verschiedener Förderinstrumente mit einer starken Komponente der öffentlichen Förderung. Eine Anschubfinanzierung seitens eines Interessenverbands mag hier hilfreich sein.
Auch muss gerade in der Anfangsphase der Fokus eines Registers besonders beachtet werden. Wahrscheinlich ist es zielführend, vorab ein spezialisiertes, gut abgrenzbares Indikationsgebiet zu wählen, das auch hinsichtlich der Datenakquise (Stichwort „Datenspende“) Erfolg verspricht [26]. Auch ist bereits in der Planungsphase zu klären, wem die Daten gehören („data ownership“) und wer unter welchen Voraussetzungen auf die Daten zugreifen und die Ergebnisse publikatorisch verwerten darf („intellectual property“).
Phytopharmaka kommen vor allem in bestimmten gut abgrenzbaren Gebieten, wie Erkältungskrankheiten, gastrointestinale Beschwerden oder Beruhigung/Schlafen, zum Einsatz. Weitere wichtige Anwendungsgebiete sind Symptome bei benignem Prostatasyndrom (BPS, LUTS), rezidivierende Blasenentzündungen, Menstruationsbeschwerden und Beschwerden in der Peri- und Postmenopause. Jedes dieser Gebiete ist durch bestimmte Outcomes gekennzeichnet, beispielsweise Linderung von Husten und Heiserkeit oder verbesserter Schlaf.
So bietet es sich an, zunächst ein Register für ein bestimmtes Fachgebiet aufzubauen, das sich im Erfolgsfall in modularer Weise um weitere Indikationsschwerpunkte ergänzen lässt. Für eine erfolgreiche Datensammlung können unterschiedliche Ansätze verfolgt werden (wie beispielsweise Apps, indikationsübergreifende und -spezifische Patient-Reported Outcomes) [30]. Erfolgversprechend erscheint auch die Mitarbeit von Ärzten (insbesondere aus der Allgemeinmedizin), Apothekern, Ambulanzen und der Hochschulmedizin.

Schlussfolgerung

Der Workshop hat aus unterschiedlichen Themengebieten den Stand des Wissens zu den beiden thematischen Schlagworten „Real World Data“ und „Phytopharmaka“ dargelegt und einen interdisziplinären Austausch angestoßen. Register sind ein zunehmend akzeptierter Weg, um Evidenz in Ergänzung zu klinischen Studien zu generieren. Der schrittweise Aufbau eines Registers für Phytopharmaka mit klar definierten methodischen Kriterien und der Erfassung von patientenzentrierten Endpunkten bietet die Chance, die wissenschaftliche Fundierung der Anwendung und des klinischen Nutzens von Phytopharmaka zu erweitern. Ein Ziel des Registers sollte es sein, Responderkriterien herauszufinden, um einen gezielteren Einsatz von Phytopharmaka zu ermöglichen. Diese Prädiktoren sollten eine Abgrenzung zu Placeboeffekten möglich machen.
Der erfolgreiche Aufbau eines Registers ist an eine solide Finanzierung inklusive eines Nachhaltigkeitskonzepts gebunden.

Fazit für die Praxis

  • Pflanzliche Arzneimittel spielen in der Selbstversorgung und in der allgemeinmedizinischen Praxis eine wesentliche Rolle.
  • Konventionelle klinische Studien bilden die Verwendung und Wirkweise von Phytopharmaka im Alltag nur unzureichend ab.
  • Ein Phytoregister zur Erhebung von Real World Data oder versorgungsnahen Daten, unter Einbeziehung patientenzentrierter Endpunkte, bietet sich als neuer methodischer Zugang an.
  • Anerkannte wissenschaftliche und forschungsethische Standards sind einzuhalten sowie ein nachhaltiger Betrieb des Registers sicherzustellen.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

M. Habs übt Funktionen als Beirat in Unternehmen der pharmazeutischen und kosmetischen Industrie aus. Er ist stellvertretender Vorsitzender des Komitee Forschung Naturmedizin (KFN). T. Dingermann, B.E. Bachmeier, B. Eskofier, L. Prantl, J. Emmer, J. Langhorst und T. Dreischulte geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. B. Friedrich ist Chief Medical Officer der Temedica GmbH. M. Koller führt Drittmittelprojekte in Kooperation mit dem KFN durch.
Für diesen Beitrag wurden von den Autor/-innen keine Studien an Menschen oder Tieren durchgeführt. Für die aufgeführten Studien gelten die jeweils dort angegebenen ethischen Richtlinien.
Open Access Dieser Artikel wird unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz veröffentlicht, welche die Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und Wiedergabe in jeglichem Medium und Format erlaubt, sofern Sie den/die ursprünglichen Autor(en) und die Quelle ordnungsgemäß nennen, einen Link zur Creative Commons Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden.
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Literatur
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Zurück zum Zitat Prantl L, Fritschen U von, Liebau J, et al. Konzept für ein nationales Implantatregister zur Verbesserung der Patientensicherheit. Handchir Mikrochir Plast Chir 2016;48(6):320–29. https://doi.org/10.1055/s-0042-118863 [published Online First: 9 January 2017]. Prantl L, Fritschen U von, Liebau J, et al. Konzept für ein nationales Implantatregister zur Verbesserung der Patientensicherheit. Handchir Mikrochir Plast Chir 2016;48(6):320–29. https://​doi.​org/​10.​1055/​s-0042-118863 [published Online First: 9 January 2017].
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Zurück zum Zitat Koller M (2005) Beiträge der Sozialpsychologie zur Analyse und Lösung von Problemen im deutschen Gesundheitssystem: Das Beispiel Leitlinien. Z Sozialpsychologie 36(2:47–60CrossRef Koller M (2005) Beiträge der Sozialpsychologie zur Analyse und Lösung von Problemen im deutschen Gesundheitssystem: Das Beispiel Leitlinien. Z Sozialpsychologie 36(2:47–60CrossRef
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Zurück zum Zitat Haserück A, Meybohm P (2022) Künstliche Intelligenz Chancen optimal nutzen. Dtsch Arztebl 119(25):A-1130 / B-948 Haserück A, Meybohm P (2022) Künstliche Intelligenz Chancen optimal nutzen. Dtsch Arztebl 119(25):A-1130 / B-948
Metadaten
Titel
Real World Evidence (RWE) in der Phytotherapie
Perspektiven für den Aufbau eines Registers zur Nutzung von Phytopharmaka
verfasst von
Michael Habs
Theodor Dingermann
Beatrice E. Bachmeier
Björn Eskofier
Benjamin Friedrich
Lukas Prantl
Jens Emmer
Jost Langhorst
Tobias Dreischulte
Prof. Dr. Michael Koller
Publikationsdatum
03.03.2023
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Phytotherapie
Erschienen in
Zeitschrift für Allgemeinmedizin / Ausgabe 4/2023
Print ISSN: 1433-6251
Elektronische ISSN: 1439-9229
DOI
https://doi.org/10.1007/s44266-023-00021-7

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