Erschienen in:
01.10.2012 | Klinische Pharmakologie
Plättchenaggregationshemmer
verfasst von:
PD Dr. D. Sibbing, Prof. Dr. S. Massberg
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Patienten mit koronarer Herzerkrankung und erfolgter Stentimplantation im Rahmen einer perkutanen Koronarintervention (PCI) sind auf eine adäquate Hemmung der Blutplättchen während und in den Monaten nach dem Eingriff angewiesen. In diesem Zusammenhang spielen die Aktivierung und die Aggregation von Thrombozyten eine zentrale Rolle bei der Entstehung thrombotischer Ereignisse wie z. B. der Stentthrombose. Mittels einer dualen antithrombozytären Therapie soll das Risiko für ischämische Ereignisse minimiert werden. Dieses Therapieregime beinhaltet die Gabe des Cyclooxygenasehemmers Aspirin, dessen Einnahme in der Regel lebenslang notwendig ist sowie die gleichzeitige Gabe eines P2Y12-Rezeptor-Antagonisten. Hier stehen heutzutage mit den oralen Plättchenhemmern Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor verschiedene Therapieoptionen zur Auswahl. Die Wahl des P2Y12-Hemmers wird bestimmt durch die klinische Situation, in der sich der Patient befindet, durch relevante Begleiterkrankungen des Patienten sowie durch das Nebenwirkungsprofil der einzelnen Medikamente. Auch das Monitoring der Plättchenhemmung durch Verfahren der Thrombozytenaggregationsmessung kann hilfreich sein. Die eigentliche Schwierigkeit bei der Auswahl dieser unterschiedlich potenten P2Y12-Rezeptor-Antagonisten besteht in der Balance zwischen der Vermeidung thrombotischer Ereignisse und der Induktion von Blutungen.