PD-1-Blockade: Neue Chance bei kutanem Plattenepithel-Ca

Mit Cemiplimab ist eine neue Therapieoption für Patienten mit fortgeschrittenem kutanen Plattenepithelkarzinom in Sicht. Die PD-1-Blockade ist für Patienten mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem oder fernmetastasiertem kutanen Plattenepithelkarzinom (cSCC) ein wichtiges neues Therapieprinzip, betonte Professor Ulrike Leiter-Stöppke von der Universitäts-Hautklinik Tübingen bei einer Veranstaltung in Frankenthal. Sie verwies unter anderem auf Phase-II-Studiendaten zum anti-PD-1-Antikörper Cemiplimab, der Anfang Mai vom CHMP ein positives Votum zur EU-Zulassung bekommen hat (wir berichteten). Der CHMP empfiehlt die bedingte Zulassung des Medikaments zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit metastasiertem oder lokal fortgeschrittenem kutanem Plattenepithelkarzinom (cSCC), für die eine kurative Operation oder kurative Bestrahlung nicht in Frage kommt. In der Phase-II-Studie wurden insgesamt 59 Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem cSCC mit Cemiplimab behandelt. Knapp die Hälfte (47,5 Prozent) aller Studienteilnehmer erreichte eine objektive Remission (ORR: CR/PR). Zuzüglich der Patienten, bei denen sich die Erkrankung anhaltend stabilisierte, profitierten 61,0 Prozent von der Behandlung. Den deutlichsten Vorteil hatten jene Patienten, die Cemiplimab als erste Systemtherapie erhielten, wie Leiter-Stöppke bei der vom Unternehmen Sanofi Genzyme unterstützten Veranstaltung berichtet hat. Hier betrug die objektive Remissionsrate 57,7 Prozent; zuzüglich der Stabilisierungen profitierten fast 70 Prozent (69,2 Prozent) von der Behandlung. Von den bereits intensiver vorbehandelten Patienten erreichte gut die Hälfte (54,5 Prozent) mindestens eine Stabilisierung, darunter fast 40 Prozent mit objektiver Remission. Dies spreche für einen möglichst frühzeitigen Einsatz der PD-1-Blockade, so Leiter-Stöppke. Patienten, die ansprachen, taten dies schnell, im Median innerhalb von 1,9 Monaten, betonte die Expertin. Zudem sei die Behandlung gut handhabbar und verträglich. Speziell bei den zumeist älteren Patienten mit cSCC sei dies ein wichtiger Punkt. Häufigste unerwünschte Ereignisse waren Diarrhoe und Fatigue, die bei 27,1 und 23,7 Prozent der Patienten auftraten und nur bei jeweils 1,7 Prozent der Patienten Grad ≥3 erreichten. Nach 16 Monaten war noch über die Hälfte der Patienten (52,5 Prozent) ohne Progression bei einer Überlebensrate von über 80 Prozent. Eine Subauswertung bestätige Wirksamkeit und Verträglichkeit auch für die Patienten mit lokal fortgeschrittener, inoperabler Erkrankung, so Leiter-Stöppke. Empfehlung der Redaktion Ärzte Zeitung Logo 05.12.2018 | Link Ärzte Zeitung Dieser Beitrag stammt aus der Feder unserer Kollegen der Ärzte Zeitung. Noch mehr Beiträge zu Gesundheits- und Berufspolitik, aber auch zu Praxisthemen wie Abrechnung und Recht finden Sie bei Ärzte Zeitung Online.

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