Erschienen in:
22.09.2020 | PLC | Operative Techniken: Standards
Offene Rekonstruktion der posterolateralen Ecke
Technikbeschreibung nach LaPrade – ein Videobeitrag
verfasst von:
Sebastian Weiß, Jannik Frings, Peter Behrendt, Karl-Heinz Frosch, PD Dr. med. Matthias Krause
Erschienen in:
Knie Journal
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Zur operativen Rekonstruktion lateraler und posterolateraler (Rotations‑)Instabilitäten bei Verletzungen der posterolateralen Ecke, Popliteussehne (PLT), popliteofibulares Ligament (PFL), laterales Kollateralband (LCL), sind nichtanatomische und anatomische Techniken in offener und arthroskopischer Form etabliert. Exemplarisch erfolgt die Demonstration der anatomischen Rekonstruktion nach LaPrade. Insgesamt werden vier Bohrkanäle benötigt (fibular, tibial, zwei femorale Kanäle). Nach offener Präparation und Darstellung des N. peroneus wird zunächst der fibulare Bohrkanal, ausgehend vom Ursprungsbereich des LCL in Richtung auf den Ursprungsbereich des PFL angelegt. Anschließend wird ein tibialer Kanal von ventral zwischen dem Tuberculum Gerdi und der Tuberositas tibiae nach dorsal in Richtung des muskulotendinösen Übergangs des M. popliteus gebohrt. Die Bohrrichtung der femoralen Kanäle verläuft von den femoralen Ansatzpunkten des LCL und PLT aus parallel nach proximal und ventral.
Die Transplantate werden zunächst femoral befestigt, wovon der popliteale Schenkel im Verlauf der Popliteussehne nach dorsal ausgeleitet wird. Der LCL-Schenkel wird dagegen unterhalb des Tractus zum ventralen Eingang des fibularen Bohrkanals ausgeleitet und durch diesen hindurch eingezogen. Die fibulare Fixation des LCL-Schenkels erfolgt in strecknaher Position und unter Valgusstress. Schließlich werden beide Transplantate gemeinsam von dorsal nach ventral durch den tibialen Bohrkanal geführt und unter Zugspannung in beugenaher Position (60° Flexion) mit einer Interferenzschraube befestigt.
Die frühfunktionelle Nachbehandlung mittels Orthese und sukzessiver Steigerung des Bewegungsausmaßes unter Teilbelastung erfolgt in verschiedenen Phasen. Die Rückkehr zum Sport erfolgt nach individueller Freigabe.