Erschienen in:
01.12.2015 | Leitthema
Pleuramesotheliome
Multimodales Management als klinische Herausforderung
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. R.A. Hatz, L.V. Klotz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das maligne Pleuramesotheliom (MPM) ist ein seltener, aggressiv wachsender und häufig asbestassoziierter Tumor der viszeralen und parietalen Pleura. Die überwiegend männlichen Patienten sind meistens im höheren Alter und weisen verschiedene Komorbiditäten auf, sodass das Management der Erkrankung bei weltweit steigender Inzidenz eine klinische Herausforderung darstellt.
Material und Methode
Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche in der Datenbank PubMed sowie auf eigenen klinischen Erfahrungen.
Ergebnisse
Die verschiedenen Aspekte der multimodalen Therapiekonzepte werden regelmäßig kontrovers diskutiert, v. a. bezüglich Umfang und Art einer chirurgischen Therapie oder Radiotherapie sowie der Rolle einer neoadjuvanten oder adjuvanten Behandlung. Die besten Überlebensdaten werden von Patienten berichtet, die einem multimodalen Therapiekonzept mit makroskopisch kompletter Tumorresektion nach extrapleuraler Pneumonektomie oder radikaler Pleurektomie/Dekortikation zugeführt wurden. Hierzu wurden die Patienten nach Tumorbiologie, Komorbiditäten, Tumorstadium und Allgemeinzustand ausgewählt, sodass Morbidität und Mortalität an erfahrenen Zentren deutlich reduziert werden konnten. Für aufgrund von Komorbiditäten oder fortgeschrittenem Tumorstadium nicht geeignete Patienten hat sich die Kombination aus Pemetrexed und platinhaltiger Chemotherapie als Standardtherapie etabliert. Die Kombination zeigt bei den behandelten Patienten ein verbessertes Überleben mit guter Lebensqualität. Im Verlauf zeigt das MPM nicht selten eine Resistenz gegen diese Kombinationschemotherapie, und ein Nutzen von Therapiealternativen konnte in randomisierten Studien bisher nicht belegt werden. In der experimentellen Forschung wurden daher Tumorgenese, Biomarker und Immunantwort des MPM analysiert, sodass neue Therapeutika momentan in klinischen Studien erprobt werden.