Erschienen in:
22.02.2017 | Schwerpunkt
Plötzlicher Herztod
Epidemiologie, Pathophysiologie und Risikostratifizierung
verfasst von:
Dr. B. Rudic, E. Tülümen, V. Liebe, J. Kuschyk, I. Akin, M. Borggrefe
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Trotz revolutionärer Fortschritte in den letzten drei Jahrzehnten bei der Behandlung ventrikulärer Tachyarrhythmien mit Einsatz der ICD (implantierbarer Kardioverter-Defibrillator)-Therapie, ist der plötzliche Herztod (PHT) nach wie vor eine große sozioökonomische Belastung. Überlebende des plötzlichen Herzstillstands haben ein hohes Risiko für wiederkehrende Arrhythmieereignisse. Die frühe Erkennung einer niedrigen linksventrikulären Ejektionsfraktion (≤35 %) als starker Prädiktor für Mortalität und der Kausalität zwischen ventrikulären Tachyarrhythmien und PHT führte zu einer signifikanten Entwicklung antiarrhythmischer Therapieverfahren, nicht nur pharmakologischer, sondern auch interventioneller Art. Die ICD-Therapie wird heute routinemäßig sowohl zur Primärprävention des PHT bei Patienten mit signifikanter struktureller Herzerkrankung oder risikobehafteten primär elektrischen Arrhythmiesyndromen, als auch sekundärpräventiv bei Überlebenden des plötzlichen Herzstillstands eingesetzt. Zudem existieren effektive Ansätze, die Rezidivrate von Kammertachykardien unterschiedlicher Genese durch komplexe elektrophysiologische epi- und endokardiale Ablationsstrategien signifikant zu reduzieren.