Erschienen in:
12.04.2016 | Plötzlicher Herztod | Schwerpunkt
Plötzlicher Herztod bei Diabetes mellitus
verfasst von:
PD Dr. med. C. W. Israel, Y. H. Lee-Barkey
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Der plötzliche Herztod stellt bei Diabetikern eine der häufigsten Todesursachen dar und konnte trotz Verbesserungen der akuten Myokardinfarkttherapie und der Langzeittherapie von kardiovaskulären Erkrankungen und Diabetes mellitus im Unterschied zu Nichtdiabetikern nur unwesentlich reduziert werden. Zahlreiche Mechanismen können dafür verantwortlich sein: 1. arrhythmogene Effekte, die über eine kardiale autonome Neuropathie, Repolarisationsstörungen oder Sympathikusaktivierung (Hypoglykämien) vermittelt werden, 2. Myokardischämie durch Atherosklerose, Endotheldysfunktion, Plättchenaggregation oder thrombophile Effekte, 3. Myokardveränderungen durch Inflammation, Fibrosierung, assoziierte Hypertonie oder Urämie, 4. Störungen des Kaliumhaushalts bei diabetischer Nephropathie und infolge von Hypoglykämien. Diese Übersicht stellt Konzepte der Mechanismen vor, die am plötzlichen Herztod bei Diabetikern beteiligt sind. In der Behandlung ist vor allem eine systematische Erfassung einer Verschlechterung dieser chronischen Erkrankung und der Komplikationen im Frühstadium von Bedeutung. Die kardiovaskuläre medikamentöse Therapie entspricht der bei Nichtdiabetikern. Bei der antidiabetischen Therapie sollten Medikamente mit niedrigem Hypoglykämierisiko bevorzugt werden. Eine Therapie mit ICD bzw. CRT-D hat gerade bei Diabetikern ein besonderes Potenzial.