Pneumokokkenkonjugatimpfstoffe – Expertenkonsens

Seit Dezember 2009 ist in Deutschland neben einem 10-valenten (PCV10) auch ein 13-valenter Pneumokokkenkonjugatimpfstoff (PCV13) verfügbar. Ein Wechsel von PCV7 zu PCV13 ist zu jedem Zeitpunkt einer begonnenen Impfserie problemlos möglich, von PCV7 zu PCV10 nur bei der Boosterimpfung. Für alle Kinder mit abgeschlossener vollständiger PCV7- oder -10-Impfserie stellt sich die Frage, ob eine zusätzliche Impfung mit PCV13 sinnvoll ist. Kinder mit erhöhtem Risiko für Pneumokokkenerkrankungen gemäß STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut), die mit PCV7, jedoch nicht mit PPV23 geimpft sind, sollten grundsätzlich mit PCV13 geimpft werden. Zu diesen Risikokindern sind evtl. auch gesunde, aber bereits im frühen Alter in Gemeinschaftseinrichtungen betreute Kinder zu rechnen. Ebenso sollten mit PPV23 bereits vorgeimpfte (nach PCV7- oder -10-Impfung) sowie nur mit PPV23 geimpfte Kinder eine Impfung mit PCV13 erhalten, wobei bei Letzteren ein Mindestabstand von 8 Wochen eingehalten werden sollte. In jedem Fall sollten Kinder- und Jugendärzte das individuelle Risiko eines jeden Patienten prüfen und dessen Eltern auch nicht ausdrücklich von der STIKO-Empfehlung gedeckte, aber sinnvolle Impfungen empfehlen oder zumindest anbieten.