Erschienen in:
01.11.2015 | Pneumologische Notfälle | Leitthema
Fremdkörperaspiration im Kindesalter
Klinisches Management und technische Herausforderungen
verfasst von:
Dr. D. Schramm
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 6/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Fremdkörperaspirationen zählen nach wie vor zu den gefürchteten Notfallsituationen im Kindesalter. Vor dem Hintergrund unveränderter Fallzahlen und einer hohen Mortalität, vor allem der unter 1-jährigen, ist die Anforderung an die Diagnostik und die Extraktion enorm hoch.
Fragestellung
Der vorliegende Artikel soll einen aktuellen Überblick über die Gesamtproblematik liefern und die angewandten Techniken differenziert betrachten. Zudem werden die Besonderheiten, die sich in Zusammenschau der aktuellen Literatur und Expertenempfehlungen ergeben, aufgezeigt.
Material und Methoden
Analyse der Gesundheitsberichterstattung des Bundes sowie Literaturrecherche und Diskussion der publizierten Leitlinien.
Ergebnisse
Die starre Bronchoskopie ist die Technik der Wahl zur Entfernung der Fremdkörper. Die Handfertigkeit dieser Technik verschwindet jedoch zunehmend, da die Fallzahlen pro Zentrum niedrig sind und die Fremdkörperentfernung die fast einzig verbliebene Indikation dieses Verfahrens darstellt. Gleichzeitig wächst der Markt an Extraktionszubehör für die flexible Bronchoskopie, was zu einer Zunahme an Entfernungen mit dieser Technik geführt hat.
Schlussfolgerung
Die Technik der Wahl zur Entfernung von aspirierten Fremdkörpern ist die starre Bronchoskopie. Die Indikation der flexiblen Bronchoskopie liegt in erster Linie in der Überprüfung einer unsicheren Diagnose oder in der Kombination beider Methoden, bzw. der Bergung sehr kleiner, distal gelegener Fremdkörper und sollte nicht grundsätzlich als primäre Technik eingesetzt werden. Der Umstieg auf die starre Technik, muss daher zu jedem Zeitpunkt möglich sein.