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2017 | Pneumonie | OriginalPaper | Buchkapitel

2. Geschichte der nosokomialen Pneumonie

verfasst von : Santiago Ewig

Erschienen in: Nosokomiale Pneumonie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Nosokomiale Pneumonien sind ein Problem, das sich erst in der Folge des zivilisatorischen und medizinischen Fortschritts ergeben hat. Ihre Geschichte hängt eng zusammen mit der regelhaften Etablierung von Krankenhäusern und Intensivstationen sowie mit der Entwicklung der Beatmungsmedizin. In der Nachkriegszeit bis zum Ende der achtziger Jahre bildet sich die nosokomiale Pneumonie als Entität aus. Johanson Jr und seine Arbeitsgruppe legten den Grundstein in der Forschung der Pneumonie unter invasiver Beatmung (VAP). Jean-Yves Fagon und Jean Chastre sowie Antoni Torres gebührt das Verdienst, bis Anfang der neunziger Jahre auf der Basis der Arbeiten der Johanson-Gruppe neue und wichtige Impulse im Verständnis dieser Pneumonie-Entität sowie speziell hinsichtlich der Diagnostik gesetzt zu haben. Die Konsensus-Konferenz 1992 war ein Meilenstein der weiteren Entwicklung, indem sie zudem eine Reihe anderer Arbeitsgruppen zu methodisch komplexen Untersuchungen stimulieren konnte, deren Ertrag das Verständnis der nosokomialen Pneumonie heute noch prägt. Die Einführung der nichtinvasiven Beatmung auf der einen sowie der lungenprotektiven invasiven Beatmung auf der anderen Seite hat die Charakteristik der beatmeten Patienten grundlegend verändert. Eine hohe Aufmerksamkeit auf die Prävention der nosokomialen Pneumonie, bis hin zum Ziel der „Zero VAP“, sowie die Herausforderungen durch steigende Prävalenzen von multiresistenten Erregern prägen die Praxis und Forschungslandschaft der Gegenwart.
Metadaten
Titel
Geschichte der nosokomialen Pneumonie
verfasst von
Santiago Ewig
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-49821-7_31

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