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Prävention Polio: DGN rät zur Impfung vulnerabler Gruppen

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Auszug

Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) werden derzeit in vielen deutschen Städten Polioviren im Abwasser entdeckt. Dazu meldete sich die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in einer Pressemitteilung vom Juli 2025 zu Wort. „Die jetzige Situation ist zwar ein Rückschlag, da die Erkrankung dank der Polioimpfung weltweit zurückgedrängt wurde. In Deutschland ist die Immunisierung jedoch hoch genug, sodass keine Endemie zu befürchten ist“, fasste Prof. Uta Meyding-Lamadé, Mitglied der DGN-Kommission Neuroinfektiologie und stellvertretende Vorsitzende der Nationalen Poliokommission des RKI, zusammen. „Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass sich Kinder ohne Impfschutz sowie immungeschwächte Erwachsene ohne Impfschutz nun auch wieder in Deutschland mit Polioviren infizieren könnten.“ Deshalb riet die DGN, den Impfstatus dieser Personengruppen zu überprüfen. Auch eine nachträgliche Grundimmunisierung sei bei Erwachsenen, die bisher noch keine erhalten haben, problemlos möglich. Es dauere jedoch einige Zeit, bis die Immunisierung aufgebaut sei. Dafür sind drei Impfungen erforderlich, wobei zwischen der Verabreichung der zweiten und der dritten mindestens ein halbes Jahr liegen muss, informiert die DGN.
Mit einer Impfung lassen sich schwere Folgen von Infektionserkrankungen gut vorbeugen.
© skynesher / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)
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Titel
Prävention
Polio: DGN rät zur Impfung vulnerabler Gruppen
Verfasst von
Redaktion Facharztmagazine
Publikationsdatum
01.08.2025
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie / Ausgabe 4/2025
Print ISSN: 2731-8168
Elektronische ISSN: 2731-8176
DOI
https://doi.org/10.1007/s15202-025-6527-5

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Hirntumoren sichtbar im MRT/© semnic / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Junge Ärztin vor einem Triage-Zelt/© Milos / Stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell), Kranker Junge mit erhöhter Temperatur/© Imgorthand / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell), Senior nimmt Medikament an/© Yuri Arcurs / Fotolia (Symbolbild mit Fotomodellen)