22.10.2016 | Polyneuritis und Polyneuroradikulitis Typ Guillain-Barré | infopharm
Red Flags führen auf die Spur
Erschienen in: InFo Neurologie + Psychiatrie | Ausgabe 10/2016
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Die klassische chronische inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) ist nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie durch schubförmig oder progredient über mindestens zwei Monate auftretende symmetrische, meist von distal nach proximal aufsteigende sensible und motorische Ausfallserscheinungen charakterisiert, erklärte Privatdozent Dr. Min-Suk Yoon, Stellvertretender Direktor der Klinik für Neurologie, Ruhr-Universität St. Josef Hospital, Bochum. Bei neurophysiologischen Hinweisen auf eine Polyneuropathie sprechen laut Yoon bereits wenige typische Alarmzeichen (▶Tab. 1 „Red Flags“) für eine CIDP. Bestätigt sich die Diagnose, gilt „Time is nerve“, sagte der Experte.
Erste Anzeichen
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▶ Meist beinbetonte symmetrische Tetraparese
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Verlauf
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▶ Progredienter Verlauf seit mindestens acht Wochen CAVE: untypisch rascher Beginn bei 15 %, ähnlich akutem Guillain-Barré-Syndrom (GBS)
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▶ Rasche Progredienz oder undulierender Verlauf mit spontanen Remissionen vor Diagnosestellung
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Symptome
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▶ Frühe Paresen, proximal und distal, teilweise bereits Atrophie Atypische Formen zeigen auch asymmetrisch fokale Paresen und kombinierte sensorisch motorische Störungen (MADSAM)
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▶ Reflexstatus vermindert oder fehlend
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