Erschienen in:
07.06.2020 | Computertomografie | Leitthema
Schockraumdiagnostik
verfasst von:
Alexander Gäble, Muhammad AlMatter, Marco Armbruster, Maria Berndt, Adisa Kuršumovic, Marc Mühlmann, Hubert Kimmig, Bernhard Kumle, Rainer Ritz, Sebastian Russo, Frank Schmid, Guido Wanner, Prof. Dr. Dr. med. Stefan Wirth
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Die Indikation für eine Schockraumversorgung ist ein akut (potenziell) lebensbedrohlicher Patientenzustand. Typische Ursachen hierfür sind Polytrauma, akute Neurologie, akuter Brust- und Bauchschmerz oder eine unklare Genese. Die Versorgung erfolgt immer in einem interdisziplinären Team. Dies erfordert ursachenspezifische und auf die Versorgungseinrichtung abgestimmte Standards und setzt ein gegenseitiges Verständnis der beteiligten Partner hinsichtlich fachspezifischer Interessen und Versorgungsabläufe voraus.
Radiologische Standardverfahren
Für das Polytrauma ist die Ganzkörper-Computertomographie (CT) etabliert, für die in aller Regel auch ein institutioneller Standard definiert ist. Für die anderen Ursachen ist eine erste CT-Bildgebung ebenso üblich, aber die zu verwendenden Protokolle und Abläufe sind oft nicht so eindeutig wie im Polytraumafall festgelegt.
Methodische Innovation und Bewertung
Für ein Polytrauma ist der Schockraumversorgung mit ATLS® („Advanced Trauma Life Support“) und einem Vorgehen nach ABCDE ein weitgehend standardisierter Rahmen vorgegeben. Für jede andere Ursachengruppe sollten vergleichbare Konzepte entwickelt und institutionell eine kontinuierliche Verbesserung angestrebt und objektiviert werden. Das bezieht sich nicht nur auf den Schockraumaufenthalt, sondern auch auf die Schnittstellen davor und danach.
Empfehlung für die Praxis
Nach Patientenankunft ist festzulegen, ob die Einschätzung einer Vitalgefährdung beibehalten wird. Falls ja, sind vorher für die verschiedenen Ursachen institutionell definierte Versorgungsstandards einzuhalten. Dies betrifft die Schnittstellenlogistik, die Definition einer Teamleitung einschließlich zugehöriger Aufgaben, die Versorgungsabläufe inklusive der CT-Untersuchungsprotokolle ebenso wie die enge Kommunikation.