25.10.2016 | Polyzystisches Ovarialsyndrom | Panorama
Daten aus deutschen Praxen
Leicht erhöhtes Sterilitätsrisiko nach Sectio
verfasst von:
Dr. Beate Schumacher
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
|
Ausgabe 5/2016
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Auszug
_ Frauen, die per Kaiserschnitt entbinden, müssen eher mit späterer Sterilität rechnen als Frauen nach einer natürlichen Geburt. Darauf weisen Versorgungsdaten aus 227 gynäkologischen Praxen in Deutschland hin [Jacob L et al. Arch Gynecol Obstet. 2016, online 3. August]. Um die Auswirkungen des Geburtswegs auf die Fertilität zu untersuchen, wurden 6.438 Frauen mit Sectio und 6.438 Frauen mit vaginaler Entbindung ausgewählt, die in Alter, Art der Krankenversicherung und dem Vorliegen von Adipositas übereinstimmten. Von den Frauen mit Sectio erhielten 19,5 % im Lauf von zehn Jahren die Diagnose „Sterilität“ (ICD 10: N97), in der Vergleichsgruppe waren es 18,3 %. Von der Indexgeburt bis zu der Diagnose vergingen im Median 807 bzw. 904 Tage. Sowohl Sectio als auch PCOS ließen das Sterilitätsrisiko steigen. Bei den Sectio-Patientinnen kam es auch seltener zu einer weiteren Schwangerschaft. Außerdem verstrich mehr Zeit zwischen Index- und erneuter Schwangerschaft (2.198 vs. 1.743 Tage). „Die Studie zeigt, dass eine Secito caesarea in Deutschland mit einem leicht erhöhten Risiko für Sterilität und einer geringeren Chance einer zweiten Schwangerschaft einhergeht“, fassen die Autoren aus Lyon, Marburg und Helsinki zusammen. Sie verweisen auch darauf, dass der Zusammenhang zwischen früherer Sectio und Sterilität in der Literatur kontrovers diskutiert wird. In der aktuellen Studie war es nicht möglich, nach der Sectio-Indikation zu unterscheiden, auch fehlten Daten zum Lebensstil der Frauen, besonders zu ihrem Wunsch nach einer weiteren Schwangerschaft. Das ist relevant, weil auch psychische Gründe (z. B. nach einer Notfallsectio) eine Rolle spielen können. …