Erschienen in:
13.07.2018 | Polyzystisches Ovarialsyndrom | Arzneimitteltherapie
Metformin und das Syndrom der polyzystischen Ovarien
verfasst von:
Prof. Dr. Christian De Geyter, Fabienne Emch, Astrid Ahler
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
|
Ausgabe 3/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Entsprechend den Rotterdam-Kriterien ist das Syndrom der polyzystischen Ovarien (PCOS) durch Hyperandrogenämie und/oder Hirsutismus, Störungen im Menstruationszyklus und sonographisch durch eine Hypertrophie des Stromaanteils der Ovarien gekennzeichnet. Obwohl Insulinresistenz und Hyperinsulinämie in diesem Zusammenhang kein integraler Bestandteil des Krankheitsbilds und auch nicht Teil der Diagnosekriterien sind, wird bei einer Mehrheit der Patientinnen mit PCOS doch eine verminderte Sensitivität für Insulin postuliert. Bei Patientinnen mit Diabetes und Insulinresistenz senkt Metformin erfolgreich die Insulinsekretion. Zu diesem Zweck wurde auch Metformin nicht nur bei Diabetes mellitus, sondern auch bei der Behandlung von normal- und übergewichtigen Frauen mit PCOS eingesetzt. Zusammen mit unterstützenden Maßnahmen zur Änderung der Lebensgewohnheiten hat sich Metformin als wirksam bei der Verminderung des Körpergewichts und bei der Abnahme der Fettmasse im Körper erwiesen. Zudem bewirkt Metformin bei einer Mehrheit der Betroffenen mit PCOS eine Verbesserung der hyperandrogenen Stigmata und in der Folge auch ein Wiedereinsetzen regelmäßiger Menstruationszyklen. Aufgrund der besseren Wirksamkeit von Clomifencitrat oder Letrozol bei der Behandlung der chronischen Anovulation ist Metformin allerdings ungenügend wirksam, um als Monosubstanz oder zusammen mit einer der beiden anderen Substanzen eine signifikante Verbesserung der Schwangerschafts- und Lebendgeburtenrate zu erzielen.