Übelkeit und Erbrechen nach Operationen („postoperative nausea and vomiting“, PONV) ist definiert als gemeinsames oder einzelnes Auftreten von Übelkeit, Würgen und Erbrechen innerhalb von 24–48 h postoperativ. An der Entstehung von PONV sind peripheres und zentrales Nervensystem beteiligt. Die Pathogenese des PONV ist multifaktoriell. Es können patienten-, anästhesie- und operationsbedingte Risikofaktoren vorliegen. Einige der PONV-Risikofaktoren wurden zu PONV-Risikoscores (z. B. vereinfachter PONV-Risikoscore von Apfel et al.) zusammengefasst, mithilfe derer das PONV-Risiko mit einer Sensitivität und Spezifizität von 65–70 % geschätzt werden kann. Für bestimmte Kollektive sind spezialisierte PONV-Risikoscores zu bevorzugen. Die antiemetische Strategie gliedert sich in drei Bereiche: Modifikation des Anästhesieverfahrens sowie pharmakologische und nichtpharmakologische Interventionen. Diese können einzeln oder im Sinne einer multimodalen PONV-Prophylaxe kombiniert angewandt werden.