Erschienen in:
02.01.2020 | Postoperative Schmerztherapie | Gynäkologie aktuell
Postoperative Schmerztherapie in der Gynäkologie und Geburtshilfe
verfasst von:
Dr. Henning Ohnesorge, Prof. Dr. Ibrahim Alkatout
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 2/2020
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Auszug
Die postoperative Schmerztherapie bleibt trotz vieler Fortschritte im Verständnis der Schmerzmechanismen, der Schmerzphysiologie und der Pharmakologie von analgetisch wirksamen Substanzen eine wesentliche medizinische Herausforderung. Insuffizient behandelte postoperative Schmerzen beeinträchtigen auf vielfältige Weise die postoperative Rekonvaleszenz und beeinflussen somit auch die perioperative Morbidität und Krankenhausverweildauer. Auch wenn in den letzten Jahren in einigen Bereichen Fortschritte in der Behandlung postoperativer Schmerzen erzielt worden sind, bleibt die Qualität der postoperativen Schmerztherapie sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten insgesamt unbefriedigend (Übersicht bei [
1,
2]). Dabei gilt nicht zwangsläufig, dass große operative Eingriffe mit einer hohen Schmerzintensität und kleinere Prozeduren mit einer geringeren Schmerzintensität assoziiert sind. Es ist eher auffällig, dass in Patientenbefragungen die Analgesie nach vergleichsweise banalen und häufigen Eingriffen schlecht abschneidet, während entgegen der primären Erwartungshaltung große Eingriffe durch die Patienten vergleichsweise gut bewertet werden [
3]. Als Ursache für diese Diskrepanz mag einerseits die Erwartungshaltung der Patienten eine wesentliche Rolle spielen, die nach großen Eingriffen Schmerzen eher erwarten und akzeptieren, andererseits aber auch der Fokus der Behandler, die postoperative Schmerzen nach kleineren Eingriffen eher bagatellisieren. …