Erschienen in:
21.10.2015 | Postoperative Schmerztherapie | Originalien
Schmerzverlauf nach operativer orthopädischer Intervention
Charakterisierung am Beispiel der Knieendoprothetik
verfasst von:
Dr. A. Benditz, Dr. med. Dipl.-Ing. F. Völlner, Dr. C. Baier, Dr. med. J. Götz, Prof. Dr. J. Grifka, Dr. A. Keshmiri
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anzahl endoprothetischer Eingriffe ist stets zunehmend. Dabei hat das postoperative Schmerzmanagement für den Patienten einen hohen Stellenwert. In der vorliegenden Studie wird untersucht, welche Faktoren den postoperativen Schmerz beeinflussen können und wie sich der Schmerz in den ersten 7 Tagen nach Implantation einer Knietotalendoprothese entwickelt.
Material und Methoden
In die prospektive Studie wurden 28 Personen eingeschlossen. Bei allen wurde die Implantation einer Kniegelenktotalendoprothese unter Regionalanästhesie (Psoaskompartment- und N.-ischiadicus-Katheter) mit zusätzlicher Propofolsedierung durchgeführt. Postoperativ wurde die Schmerzentwicklung der Patienten genau beobachtet und in Form von Schmerzscores dokumentiert. Für die Erhebung der Schmerzscores wurde die numerische Rating-Skala (NRS) angewendet. Zudem wurden anthropometrische Daten und perioperative Parameter mit den Schmerzscores korreliert.
Ergebnisse
Die Auswertung der pro Intervall gemittelten Schmerzwerte ergab eine Abnahme der maximalen wie auch der durchschnittlichen Schmerzen bis zum vierten postoperativen Tag, danach kam es zu einem erneuten Anstieg. Die Einflussfaktoren Alter, Body-Mass-Index, Operationsdauer und Katheterliegedauer hatten keinen signifikanten Einfluss. Frauen hatten in dem Kollektiv signifikant mehr Schmerzen.
Schlussfolgerung
Diese Studie zeigt, dass es keine äußeren Einflussfaktoren auf die postoperative Schmerzstärke gibt, die im Vorfeld verbessert werden können. Frauen empfinden den Schmerz stärker als Männer. Deutlich wurde der Anstieg der Schmerzen ab dem fünften postoperativen Tag. Erklären kann man dies durch das Abklingen der regionalen Analgesie und der vermehrten Mobilisation der Patienten nach dieser Zeit. Hier gilt es, dem Schmerz frühzeitig entgegenzuwirken.