Zusammenfassung
Die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) gilt als häufige psychische Folge lebensbedrohlicher Erkrankungen mit intensivmedizinischer Behandlung wie der schweren Sepsis. Die Kernsymptome der PTBS umfassen Intrusionen bzw. Wiedererleben des traumatischen Ereignisses, Vermeidungsverhalten sowie chronische Übererregung. Prävalenzangaben zur PTBS bei Patienten nach schwerer Sepsis bzw. septischem Schock variieren stark und werden in vorliegenden Studien auf 38–69% geschätzt. Die PTBS geht auch Jahre nach der psychischen Traumatisierung häufig einher mit körperlichen Einbußen, weiteren psychischen Beschwerden sowie einer eingeschränkten körperlichen und psychischen Lebensqualität. Als wirksame Intervention zur Reduktion der PTBS-Symptomatik gilt das sog. Intensiv-Tagebuch, das während eines Intensivaufenthaltes von Pflegenden und Angehörigen geführt wird und von den Patienten auf eigenen Wunsch später gelesen werden kann.