Erschienen in:
17.10.2022 | Posttraumatische Belastungsstörung | CME
Die Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung im Erwachsenenalter
verfasst von:
Dr. med. Ulrike Schmidt
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Der Terminus „Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung“ (kPTBS) erschien vor 30 Jahren in der wissenschaftlichen Literatur und ist nun erstmalig in einen Diagnosekatalog aufgenommen worden, nämlich in die Anfang 2022 offiziell publizierte International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems 11 (ICD-11). Die zumeist schwer beeinträchtigende Erkrankung stellt die Behandelnden im klinischen Alltag oft vor große Herausforderungen. Aufgrund der viel debattierten Überlappung der kPTBS mit der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS), die im Falle der Komorbidität von BPS und PTBS sehr hoch ist, geriet die kPTBS in die wissenschaftliche Diskussion über die Daseinsberechtigung der BPS im neuen dimensionalen Konzept der Persönlichkeitsstörungen (PS) der ICD-11. Neben der detaillierten Erläuterung der Diagnosekriterien der kPTBS und ihrer Abgrenzung von anderen psychischen Störungen, insbesondere von der PTBS, der BPS und Dissoziativen Störungen, fasst dieser Artikel die bisherige geschichtliche Entwicklung des Konzepts der kPTBS und die bislang für sie verfügbaren Behandlungsoptionen zusammen. Für die kPTBS im Kindes- und Jugendalter gelten dieselben Kriterien wie für die kPTBS im Erwachsenenalter, aber es gibt einige Besonderheiten, die in diesem Artikel nicht adressiert werden.