Erschienen in:
01.02.2018 | Bewegungseinschränkung | Leitthema
Posttraumatische Torsionsfehler am Unterarm
Messmethoden und Entscheidungsleitfaden für die Korrektur
verfasst von:
Dr. R. D. Blossey, C. Krettek, E. Liodakis
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2018
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Zusammenfassung
Unterarmfrakturen betreffen alle Altersschichten. Auch wenn die angrenzenden Gelenke nicht direkt beteiligt sind, haben diese Verletzungen den Charakter einer intraartikulären Fraktur. Eine ihrer häufigsten Komplikationen ist eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung, die oft auf eine unterdiagnostizierte Torsionsfehlstellung zurückzuführen ist. In den letzten Jahren wurden jedoch durch Verwendung von schnittbildgebenden Verfahren neue Untersuchungsmethoden entwickelt, um diese Torsionsfehlstellung sicht- und quantifizierbar zu machen. Das Prinzip der Messung entspricht dem der Torsionsmessung der unteren Extremität. Auf definierten Höhen werden Computertomographie(CT)- oder Magnetresonanztomographie(MRT)-Scans erstellt. Durch Aufsuchen bestimmter Landmarken werden Torsionswinkel im Verhältnis zu einer definierten Nulllinie gemessen. Eine neue Alternative bilden 3D-Reformationsmodelle. Eine Torsionsfehlstellung v. a. des Radius führt zu einer Bewegungseinschränkung der Pro- und Supination. Bei Vorliegen einer Torsionsfehlstellung können die radiologischen Messungen als Entscheidungskriterium dafür dienen, ob eine Operation durchgeführt werden soll. Anders als bei der unteren Extremität gibt es bisher keine einheitliche Definition, ab wann eine Korrektur indiziert ist. Die Entscheidung muss in Zusammenschau der klinischen und radiologischen Ergebnisse, gemeinsam mit dem Patienten, getroffen werden.