Trugbild, Blendwerk, nur Fassade und nichts dahinter - für all dies gibt es seit mehr als zweihundert Jahren ein Synonym: potemkinsche Dörfer. Der Topos geht auf eine Inspektionsreise zurück, die Zarin Katharina die Große im Jahr 1787 in die südrussischen Provinzen und auf die Halbinsel Krim führte. Der dortige Gouverneur, Fürst Grigori Alexandrowitsch Potemkin, so heißt es, habe bei seiner Kaiserin (und Verflossenen) Eindruck schinden und herausgeputzte Ortschaften in blühenden Landschaften vorführen wollen, die es in Wahrheit gar nicht gab. Nichts als Attrappen habe der Hochstapler errichten lassen und so die Herrscherin samt ihrer staunenden Entourage erfolgreich getäuscht. Allein: Potemkins Dörfer waren gar nicht "von Pappe". Georg von Helbig, sächsischer Diplomat am Hofe von St. Petersburg, war es, der in einer Hamburger Zeitschrift diesen "Pressemord" beging und die Mär vom schlitzohrigen Kulissenschieber in die Welt setzte.
Auch wissenschaftliche Publikationen sind oft kaum mehr als Fassade.
Männer, die regelmäßig oder über viele Jahre Cannabis konsumieren, entwickeln häufiger testikuläre Keimzelltumoren – vor allem nicht-seminomatöse Formen. Darauf verweist eine Analyse von drei Fall-Kontroll- und zwei Beobachtungsstudien.
Die Diagnose einer akuten Zystitis im Alter ab 50 Jahren hat sich in einer Studie als nützlicher Prädiktor kommender urogenitaler Krebserkrankungen erwiesen. Besonders hoch ist das Risiko demnach in den ersten drei Monaten nach der Blasenentzündung.
Bei metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC) werden häufig die Hemmstoffe des Androgenrezeptorpfades (ARPI) Abirateron und Enzalutamid eingesetzt. Bisher war jedoch unklar, ob sich deren Wirksamkeit unterscheidet. In einer Studie mit US-Veteranen wurden nun Überlebens- und Tumorwachstumsraten unter den beiden ARPI verglichen.
Plötzlich auftretende Ataxie, Diplopie oder Hörverlust – lassen sich solche Symptome bei Männern nicht erklären, kann sich eine Serumuntersuchung auf neuronale Antikörper lohnen. Die sind mitunter das erste Zeichen eines testikulären Tumors und für den Tumortyp charakteristisch.