02.04.2020 | Prädiabetes | Leitthema
Modellbasierte gesundheitsökonomische Evaluation der Diabetesprävention
Typ-2-Diabetes
Erschienen in: Die Diabetologie | Ausgabe 3/2020
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Hintergrund
Interventionen zur Prävention des Diabetes werden insgesamt als kosteneffektiv oder kostensparend bewertet. Es stellt sich die Frage der Vergleichbarkeit der Studien und in welchem Umfang neben Behandlungskosten (direkte Kosten) auch Produktivitätsverluste (indirekte Kosten) berücksichtigt werden.
Fragestellung
Die Vergleichbarkeit gesundheitsökonomischer Evaluationen sollte vor dem Hintergrund heterogener Modellansätze sowie im Hinblick auf die indirekten Kosten und deren Berücksichtigung aus gesellschaftlicher Perspektive eingeschätzt werden.
Methode
Es wurde eine Literaturrecherche zu systematischen Übersichtsarbeiten über Studien zur modellbasierten gesundheitsökonomischen Evaluation von Diabetespräventionsmaßnahmen durchgeführt. Kosten-Nutzwert-Verhältnisse von Lebensstilinterventionen wurden verglichen und dargestellt, die inhaltlichen Aspekte der Analysen wurden gegeneinander abgewogen sowie eine Bewertung, in welchem Umfang indirekte Kosten berücksichtigt werden, vorgenommen.
Ergebnisse
Diabetespräventionsmaßnahmen sind kosteneffektiv oder kostensparend. Dabei unterscheiden sich die Modellannahmen über den Krankheitsverlauf und die eingeschlossenen Risikofaktoren. Indirekte Kosten von Lebensstilinterventionen aus einer gesellschaftlichen Perspektive werden in gesundheitsökonomischen Evaluationen oft vernachlässigt oder es werden verschiedene Komponenten einbezogen.
Schlussfolgerungen
Die Kosteneffektivität von Diabetespräventionsmaßnahmen ist gut belegt. Allerdings ist die Vergleichbarkeit der Studien sehr eingeschränkt. Sie kann möglicherweise durch Leitlinien zur Modellierung von Diabetespräventionsmaßnahmen und indirekten Kosten verbessert werden.
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