Erschienen in:
01.01.2010 | Originalien
Prädiktor für die Grundversorgung kindlicher Adipositas
Bedeutung von Motivations- und Fähigkeitsgrad bzw. psychosozialer Situation
verfasst von:
G. Ferrazzini, M. Lehmann, Dr. B. Knöpfli
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Übergewichtsbehandlungen sind im Einzelsetting kaum erfolgreich. Mit dieser Studie wurde evaluiert, ob sich Subgruppen von Patienten für eine einfache Therapie in der Praxis eignen.
Methode
71 Adipöse [BMI (Body-Mass-Index) >97. Perzentile; 12±4,5 Jahre] wurden in Gruppen (Beurteilung: 1: schlecht, bis 5: sehr gut) bezüglich Ernährung und Bewegung bzw. psychosozialer Situation eingeteilt. Der BMI wurde vor und nach einer 18-monatigen ambulanten Therapie in der Praxis gruppenabhängig verglichen.
Ergebnisse
Bezüglich Ernährung und Bewegung zeigte die Gruppeneinteilung signifikante Unterschiede (pGruppe=0,001 bzw. 0,002): Je schlechter das Verhalten, desto mehr lag der BMI über der 97. Perzentile. Außerdem bestand eine signifikant unterschiedliche Wirkung der Intervention zwischen den verschiedenen Gruppen (pGruppe×Intervention=0,006 bzw. 0,001): Die am schlechtesten Eingeschätzten verschlechterten sich, die besser Eingeschätzten besserten sich.
Schlussfolgerung
Eine einfache Einschätzung des Grundversorgers bezüglich Ernährung, Bewegung und psychosozialer Belastung erlaubt, die therapeutische Wirkung vor einer Intervention einzuschätzen. Für den Praxisalltag empfiehlt sich eine solche Differenzierung, um die Indikation zur erfolgreichen Therapie des Grundversorgers zu ergänzen und zu verbessern.