23.05.2024 | Präeklampsie | Leitthema
Screening auf Präeklampsie und Frühgeburt im ersten und zweiten Trimester
Was ist sinnvoll und möglich?
verfasst von:
PD Dr. Dietmar Schlembach
Erschienen in:
Die Gynäkologie
|
Ausgabe 6/2024
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Präeklampsie und Frühgeburt sind Hauptursachen für perinatale wie maternale Morbidität und Mortalität. Eine frühzeitige Detektion von Frauen mit erhöhtem Risiko ermöglicht – neben intensivierter Überwachung – die Initiierung prophylaktischer Maßnahmen. Ein „Präeklampsiescreening“ erfolgt optimalerweise im ersten Trimester mit der Kombination verschiedener Marker, da dies die besten Vorhersagewerte für eine früh auftretende Komplikation aufweist und damit zeitgerecht die einzig effektive Prophylaxe (low-dose ASS [Acetylsalicylsäure]) initiiert werden kann. Einzelmarker (insbesondere anamnestische Faktoren) erreichen diese Vorhersagewerte nicht. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft kann im zweiten und dritten Trimester durch den Einsatz des Multimarkeralgorithmus eine Prädiktion von hypertensiven Schwangerschaftskomplikationen erreicht werden. Im Gegensatz zum Präeklampsiescreening steht derzeit kein multifaktorieller Algorithmus für das Screening bzw. die Prädiktion einer Frühgeburt zur Verfügung. Die wichtigsten Parameter sind die maternale geburtshilfliche Anamnese, und die Messung der Zervixlänge im zweiten Trimester.