Erschienen in:
01.02.2015 | Originalien
Prävalenz und Management der Osteoporose in der Unfallchirurgie
Umsetzung der DVO-Empfehlungen in der stationären Frakturbehandlung
verfasst von:
Dr. F. Haasters, W.C. Prall, M. Himmler, H. Polzer, M. Schieker, W. Mutschler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 2/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Osteoporoseassoziierte Frakturen bedeuten ein gesteigertes Risiko, weitere Fragilitätsfrakturen zu erleiden. Daher sollte spätestens während der stationären unfallchirurgischen Behandlung eine leitliniengerechte Osteoporosediagnostik und -therapie eingeleitet werden.
Material und Methoden
Über 2 Jahre wurden Frauen > 50 und Männer > 60 Jahre prospektiv erfasst, die aufgrund von Frakturen der Brustwirbelsäule/Lendenwirbelsäule, des proximalen Femurs, des proximalen Humerus und des distalen Radius stationär behandelt wurden.
Ergebnisse
Von 455 eingeschlossenen Patienten erhielten 65,9 % eine DXA-Messung (Dual-X-Ray-Absorptiometrie), davon Frauen in 69,5 % und Männer signifikant seltener in 52,1 %. Eine Osteoporose lag in 56,6 % vor, dabei waren Frauen zu 56,2 % und Männer zu 59 % betroffen. In 83,8 % handelte es sich um eine Erstdiagnose. Nach einer DXA wurde in 86,7 % eine leitliniengerechte Therapie gemäß des Dachverbandes Osteologie eingeleitet. In der Altersgruppe der Frauen > 70 und Männer > 80 Jahre war in 77,1 % eine spezifische Therapie indiziert.
Schlussfolgerung
Beim Großteil der alten Patienten mit Fraktur liegt geschlechtsunabhängig eine Osteoporose vor. Auch heute noch ist die Osteoporose bis zum Frakturereignis in den allermeisten Fällen unerkannt und unbehandelt. Daher kommt dem behandelnden Unfallchirurg in der Diagnosesicherung und Therapieeinleitung eine Schlüsselfunktion zu.