Erschienen in:
01.03.2012 | Leitthema
Prävalenz und sozioökonomische Bedeutung von Allergien in Deutschland
verfasst von:
C. Böcking, Prof. Dr. H. Renz, P.I. Pfefferle
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stieg die Prävalenz von allergischen Erkrankungen wie Asthma bronchiale, Rhinokonjunktivitis allergica oder Nahrungsmittelallergien weltweit deutlich an. Dieser Trend bestätigte sich auch in Deutschland. Zahlreiche Studien und Erhebungen zur Prävalenz von Allergien wiesen eine deutliche Zunahme der Zahl an Allergikern in diesem Zeitraum nach. Auch wenn allergische Erkrankungen nicht durch hohe Mortalität gekennzeichnet sind, so ist doch der Verlust an Lebensqualität durch diese erheblich, wie Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Jahrtausendwende zeigten. Des Weiteren belegten gesundheitsökonomische Analysen, dass Allergiker in Deutschland zunehmend Leistungen der Gesundheitssysteme in Anspruch nehmen und ihre Behandlung steigende Kosten und hohe Belastungen für die Volkswirtschaft verursacht. Derzeit ist es möglich, bei exakter Diagnose und Identifizierung der allergieauslösenden Allergene allergische Erkrankungen und Asthma zu kontrollieren und somit Schübe zu vermeiden. Eine deutliche Senkung der Prävalenz allergischer Erkrankungen und ihrer Behandlungskosten wird dennoch erst dann zu erwarten sein, wenn kausale Therapien und wirksame Präventivansätze vorhanden sind.