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Erschienen in:
08.06.2016 | Herzchirurgie | Nachbardisziplinen
Prävention der akuten Nierenschädigung nach herzchirurgischen Eingriffen
Entfernte ischämische Präkonditionierung als renoprotektiver Ansatz
Erschienen in: Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie | Ausgabe 5/2016
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Hintergrund
Die akute Nierenschädigung („acute kidney injury“, AKI) ist eine häufige und schwerwiegende Komplikation nach herzchirurgischen Eingriffen, die mit einer erhöhten Morbidität und Mortalität assoziiert ist. Es gibt derzeit keine effektive Strategie, um eine AKI zu verhindern oder zu therapieren. Die ischämische Fernkonditionierung („remote ischemic preconditioning“, RIPC) ist eine Intervention, die gekennzeichnet ist durch kurze Ischämie- und Reperfusionsphasen eines entfernten Gewebes oder Organs bevor der eigentliche Schaden am Zielorgan stattfindet. Diese einfache und komplikationslose Maßnahme besitzt möglicherweise einen renoprotektiven Ansatz.
Ziel der Arbeit
Die klinische Evidenz der RIPC als mögliche Strategie zur Verhinderung der AKI nach herzchirurgischen Eingriffen sollte evaluiert werden.
Material und Methoden
In einer Literaturrecherche haben wir anhand der aktuellen Studienlage randomisierte kontrollierte Studien untersucht, die den Effekt der RIPC auf die Nierenschädigung analysieren.
Ergebnisse
Die RIPC vermindert bei Hochrisikopatienten die Entstehung einer AKI nach herzchirurgischen Eingriffen. Zwei größere Studien im herzchirurgischen Bereich konnten diese Effekte jedoch nicht bestätigen. Diese beiden Studien weisen aber erhebliche methodische Limitationen auf. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass diese Intervention auch die kontrastmittelinduzierte AKI reduzieren kann.
Schlussfolgerung
Diverse experimentelle und klinische Studien haben den renoprotektiven Effekt der RIPC belegt. Dennoch sind weitere, insbesondere große Studien notwendig, um die adäquate Intensität der Intervention, den molekularen Mechanismus und die Patientenselektion zu untersuchen.