Erschienen in:
28.01.2020 | Prävention und Rehabilitation in der Kardiologie | Schwerpunkt
Lebensstilintervention in der Primärprävention von kardiovaskulären Erkrankungen
verfasst von:
Dr. med. Verena Heinicke, Univ.-Prof. Dr. med. Martin Halle
Erschienen in:
Herz
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die führende Todesursache weltweit. In der Primärprävention haben Lebensstilfaktoren einen hohen Stellenwert und können das Risiko für kardiale Erkrankungen um bis zu 70 % reduzieren. Zu diesem Lebensstil gehören sowohl nach europäischen als auch nach amerikanischen Leitlinien das lebenslange Nichtrauchen, eine kardioprotektive Ernährung (niedriger Anteil gesättigter Fettsäuren, hoher Anteil an ungesättigten Fettsäuren, salzarm), möglichst tägliche körperliche Aktivität von mindestens 150 min/Woche bei moderater oder 75 min/Woche bei höher intensiver körperlicher Aktivität, ein Körpergewicht mit einem Body-Mass-Index zwischen 20 und 25 kg/m2, arterielle Blutdruckwerte unter 140/90 mm Hg (optimal: <130/80 mm Hg) sowie LDL(„low-density lipoprotein“)-Cholesterin-Zielwerte in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Risiko und ein normaler Glukosestoffwechsel bei Diabetes mellitus Typ 2 mit einer Einstellung des HbA1c unter 7 %. Lebensstilmaßnahmen mit Gewichtsreduktion und Intensivierung der körperlichen Aktivität können kardiometabolische Risikofaktoren verbessern. So sind Senkungen des systolischen und diastolischen Blutdrucks von etwa 10–15 mm Hg, HbA1c-Senkungen von etwa 1 % und Triglyzeridsenkungen von zirka 30–40 % möglich. LDL-Cholesterin und Lipoprotein(a) können kaum beeinflusst werden. Jenseits der Empfehlungen zum kardioprotektiven Lebensstil ist ggf. in Abhängigkeit vom kardiovaskulären Risikoprofil zusätzlich eine medikamentöse Therapie indiziert.