Erschienen in:
01.06.2014 | Nachbardisziplinen
Prävention und Therapie des postoperativen Leberversagens
verfasst von:
Dr. C. Wilms, A. Radtke, S. Beckebaum, V. Cicinatti, H.J. Schmidt
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2014
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Zusammenfassung
Bei Patienten mit vorbestehender Leberzirrhose zeigt sich auch im Rahmen nichthepatobiliär-chirurgischer (N-HPB-)Interventionen ein hohes perioperatives Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko infolge eines postoperativen Leberversagens (PLV). Daher sind bei diesem Patientengut, unabhängig von der chirurgischen Fachspezifität, Prävention, Diagnostik und etwaige Therapie des PLV essenziell. Derzeit existiert für N-HPB-Operationen keine einheitliche Definition des PLV. In Analogie zur Definition des PLV durch die International Study Group of Liver Surgery (ISGLS) stellen die progressive Hyperbilirubinämie und Koagulopathie ab dem 5. postoperativen Tag die Kerncharakteristika des PLV dar. Die Child-Turcotte-Pugh-(CTP)-Klassifikation und der Model for End-Stage Liver Disease (MELD) Score sind geeignete Instrumente zur Abschätzung des prospektiven perioperativen Risikos und sollten in die operationsstrategische Planung miteinfließen. Die ISGLS-Klassifikation ist für die postoperative Diagnostik und Behandlung des PLV geeignet. Die Therapie des PLV stellt eine große Herausforderung dar, da derzeit keine kausalen Ansätze existieren und diese lediglich symptomorientiert erfolgt. Daher ist die Prävention des PLV unter Zuhilfenahme eines erfahrenen Hepatologen essenziell.