Hintergrund
Anerkennung und Nutzung von Früherkennungsmaßnahmen bei Dickdarmkrebs
Sinnvoller Einsatz fäkaler okkulter Bluttests im Stuhl
Vorteile quantitativer immunologischer fäkaler okkulter Bluttests im Stuhl
Früherkennungskoloskopie als Goldstandarda | |
≥50. Lebensjahr | 2 Früherkennungskoloskopien im Abstand von 10 Jahren |
≥65. Lebensjahr | Jede ≥65. Lebensjahr durchgeführte gilt als 2. Koloskopie |
Prävention mit iFOBT, falls keine Koloskopie genutzt wird | |
≥50. Lebensjahr | Jährlich (1x/Jahr) |
≥55. Lebensjahr | Alle 2 Jahre (1x/2 Jahre) |
Merke:
Seit dem 1. April 2017 ersetzt der iFOBT den gFOBT Die Ausführungsrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses fordern Qualitätsstandards des iFOBT im Stuhl sowie die automatisierte Durchführung in zentralen medizinischen Laboratorien mit Akkreditierung Die Durchführung des iFOBT in der Arztpraxis wird durch den Gemeinsamen Bundesausschuss strikt abgelehnt |
Beachtung der Präanalytik zur Qualitätssicherung des iFOBT
Verbindliche Vorgaben zur Qualitätssicherung bei der Laboranalytik des iFOBT
Präventive Darmkrebsfrüherkennung | Ärzte, die den iFOBT präventiv bei ihren Patienten ≥50. Lebensjahr veranlassen (Tab. 1), rechnen die GOP 01737 (57 Punkte, 6 €) ab. Die Leistung umfasst die Patientenberatung, Ausgabe, Rücknahme und Weiterleitung des Stuhlprobenentnahmesystems. Wichtig ist der Vermerk „präventiv“ auf dem Anforderungsmuster 10 |
Kurative Untersuchungsindikation | Keine zusätzliche Vergütung für den veranlassenden Arzt; Ausgabe, Rücknahme und Weiterleitung in das Labor sind mit der Versicherten- oder Grundpauschale abgegolten. Es erfolgt der Vermerk „kurativ“ auf dem Anforderungsmuster 10 |
Der Laborarzt im akkreditierten medizinischen Labor rechnet für die Untersuchung der Stuhlprobe wie folgt ab: bei einer präventiven Untersuchung die GOP 01738 (75 Punkte, 7,99 €) bzw. bei einer kurativen Untersuchungsindikation die GOP 32457 (5,52 € nach Abzug der Laborquote Q) |
Ergebnis des iFOBT-Einsatzes in der Datenauswertung medizinischer Laboratorien
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Es werden mehr s ausgegeben, als die Labore zurückerhalten: die Rücklaufquote beträgt im untersuchten Gesamtzeitraum in Summe nur 62 %, für das Q4/2017 75 %. Dies entspricht in etwa der KBV-Angabe für Q4/2017 mit 78 % auf Basis der Mengendiskrepanz von 185.000 Tests zwischen der GOP 01737 mit 844.961 und der GOP 01738 mit 660.530 Leistungen [15]. Aktuelle Praxis ist, dass die Labore die Entnahme- und Transportmaterialien des iFOBT kostenfrei für die Patienten der einsendenden Arztpraxen zur Verfügung stellen müssen.
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Relativ häufig wird durch die einsendende Praxis trotz entsprechender Indikation versäumt, „präventiv“ auf dem Anforderungsschein zu vermerken. Beispielsweise waren in den Laborzentren des LADR-Laborverbunds im Berichtszeitraum 15 % der iFOBT-Anforderungen kurativ.
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Weiterhin sind trotz entsprechender Aufklärungsunterlagen 4 % der im Labor zurückerhaltenen Tests nicht durchführbar. Ursache war im Wesentlichen eine falsche Befüllung der Stuhlentnahmesysteme durch den Patienten. Hiervon waren anteilig an den nicht verwertbaren Stuhlproben die Entnahmesysteme einiger iFOBT häufiger betroffen: 63 % Immundiagnostik, 19 % Mast/Eiken, 16 % Sysmex, 2 % R‑Biopharm. Abschließend sollte dies in folgenden Datenauswertungen weiter geklärt werden. Häufig kann die automatisierte Abarbeitung im medizinischen Labor auch durch eine nicht korrekte Anbringung des Patienten-Barcodes auf dem Entnahmesystem erschwert sein.
Schlussfolgerungen und vorgeschlagene Maßnahmen
Fazit für die Praxis
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Die Durchführung der iFOBT ist gemäß den Qualitätsvorgaben in den akkreditierten medizinischen Laboren für die Routine in der Darmkrebsfrüherkennung etabliert.
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Die Auswertungen der von den Laboren an die KVen übermittelten Quartalsberichte sollten zentral veröffentlicht werden, um Optimierungen des Testeinsatzes gemeinsam mit den Anwendern und Herstellern voranzubringen.
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Die Aufklärung der Patienten erfolgt durch die den iFOBT ausgebende Ärzte in den Praxen. Entsprechende Vorgaben an die Patienten zur Handhabung des Entnahmesystems und zeitnahen Rückgabe sowie auch an das Praxispersonal zur korrekten Anforderung und Weiterleitung an das Labor sind entscheidend für die Qualität der Präanalytik.
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Die Beteiligung medizinischer Labore zur Fortentwicklung der Screeningprogramme und Bewertung der inhaltlichen Leistungen ist wünschenswert.