Erschienen in:
01.07.2004 | HNO Praxis
Praktische Anwendung von Botulinumtoxin im Kopf-Hals-Bereich
verfasst von:
Dr. med. S. Rohrbach, R. Laskawi
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 7/2004
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Zusammenfassung
Hintergrund
Durch seine anticholinerge Wirkung nimmt Botulinumtoxin in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde eine wichtige Stellung ein.
Patienten/Methodik
Patienten mit fazialen Hyperkinesien (z. B. Blepharospasmus, Spasmus facialis), komplexen Dystonien (oromandibuläre Dystonie, spasmodische Dysphonie, zervikale Dystonie) sowie mit gustatorischem Schwitzen, Hypersalivation und Krokodilstränen werden damit behandelt. In der Behandlung von Spannungskopfschmerzen und Migräne ist Botulinumtoxin eine Alternative. Eine neue Indikation könnte sich bei nasaler Hypersekretion durch die Toxinwirkung auf die nasalen Drüsen ergeben.
Ergebnisse
Die Botulinumtoxinwirkung setzt nach wenigen Tagen ein und hält bei den muskulären Erkrankungen kürzer an als bei den Fehlfunktionen des autonomen Nervensystems. Der positive therapeutische Effekt ist passager, sodass erneute Behandlungen notwendig sind. Nebenwirkungen sind bei richtiger Anwendung selten.
Schlussfolgerung
Unter Beachtung einiger spezieller Aspekte ist Botulinumtoxin ein effektives und nebenwirkungsarmes Therapeutikum bei zahlreichen muskulären Dysfunktionen und Erkrankungen des autonomen Nervensystems.