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Praxis der Schlafmedizin

Interdisziplinäre Diagnostik und Therapie bei Erwachsenen und Kindern

  • 2025
  • Buch
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Über dieses Buch

Dieses Buch bietet das Praxiswissen für die notwendige differenzierte schlafmedizinische Diagnostik und eine darauf basierende optimale kurz-, mittel- und langfristige Therapie.

Schlafstörungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen: Beschwerden durch nicht erholsamen Schlaf können die Lebensqualität massiv beeinträchtigen, auch mit langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit. Insbesondere nächtliche Atmungsstörungen und Ein- und Durchschlafstörungen haben eine hohe Prävalenz und über eine halbe Million Menschen nehmen in Deutschland regelmäßig Schlafmittel ein.

Das Lehr- und Lernbuch zur Prüfungsvorbereitung

Qualifikationsnachweis Somnologie der DGSM Zusatzbezeichnung Schlafmedizin Polysomnographiekurse nach der Richtlinie des G-BA, ehemals „BUB“-Kurse

Der Ratgeber für die tägliche Arbeit in Klinik und Praxis: Grundlagen, Pathophysiologie. Diagnostik, Differentialdiagnostik, Therapiestandards und Alternativen.

Alles, was wichtig, häufig und klinisch relevant ist mit: Praxistipps, Fallbeispiele, Fragen zur Prüfungsvorbereitung.

NEU u.a.: Aktualisierte Empfehlungen zu Indikation, Durchführung und Auswertung der Polygraphie und Polysomnographie. Darstellung der aktuellen Leitlinien zum Resless-Legs-Syndrom, zur Insomnie, zur Narkolepsie und zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen, Berücksichtigung der neu zugelassenen Medikamente u.a. bei der Insomnie und der residualen Tagesschläfrigkeit.

Nach neuesten Klassifizierungen und Empfehlungen

ICSD-3-TR ICD 11 Scoring Manual der AASM Leitlinie “Insomnie”, „Narkolepsie“ und “Schlafbezogene Atmungsstörungen”

Gültig für den gesamten deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz).
Nach den Empfehlungen der

Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin European Sleep Research Society American Academy of Sleep Medicine

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Physiologische Grundlagen des normalen und gestörten Schlafes
Zusammenfassung
Schlaf ist im Gegensatz zum Wachzustand durch sehr geringe motorische Aktivität und Reaktionsbereitschaft gekennzeichnet. Körperfunktionen und Hormonsekretion werden im Schlaf moduliert. Körperkerntemperatur und Cortisolsekretion sind die Marker des endogenen Rhythmus, der durch den Nucleus suprachiasmaticus mit dem 24-h-Tag synchronisiert wird. Der Wechsel von Schlaf und Wachzustand wird durch einen homöostatischen und einen zirkadianen Prozess (etwa 24 h), der Wechsel zwischen REM- und NonREM-Schlaf durch einen ultradianen Prozess (<24 h) ermöglicht. Die Bedeutung des Schlafes für körperliche und geistige Erholung, Thermoregulation, Immunsystem, Gedächtniskonsolidierung und Ontogenese wird diskutiert. Beim gesunden Schläfer werden NonREM-Schlaf (N1, N2, N3), REM-Schlaf (R) und Wachzustand (W) anhand des EEG, EOG und submentalen EMG unterschieden. In der 3. Version der Internationalen Klassifikation der Schlafstörungen in der Version aus dem Jahr 2023 (ICSD-3-TR, 2023), welche lediglich eine Textüberarbeitung zur Version aus dem Jahr 2014 umfasst (ICSD-3) werden genauso wie in der ICD-11, welche ab dem 01.01.2022 in Kraft trat, 7 Hauptgruppen differenziert.
Joachim T. Maurer, Hans-Günter Weeß, Michael Schredl
Kapitel 2. Diagnostische Methoden
Zusammenfassung
Schlafstörungen sind nur vordergründig einfache, leicht zugängliche Krankheitsbilder. Tatsächlich handelt es sich um komplexe Störungsbilder, die einer ausführlichen und sorgfältigen Diagnostik bedürfen. Schlafstörungen, insbesondere bei Älteren, besitzen häufig eine multifaktorielle Genese und bedürfen in der Regel eines interdisziplinären Ansatzes. Nach der Internationalen Klassifikation von Schlafstörungen in ihrer revidierten Version von 2023 (ICSD-3-TR) lassen sich über 50 Schlafstörungen unterscheiden. Schlafstörungen können auf situative, organische, physiologische, psychologische, psychopathologische oder pharmakologische Faktoren zurückgeführt werden, treten aber häufig erst im Zusammenwirken verschiedener ätiologischer Bedingungen zutage. Im folgenden Kapitel soll das gesamte Spektrum der schlafmedizinischen Diagnostik von der Anamnese bis hin zur apparativen Diagnostik beim Erwachsenen dargestellt werden. Dabei steht die Beschreibung der „Herzstücke“ der schlafmedizinischen Diagnostik, der Polygrafie und Polysomnografie, im Mittelpunkt der Betrachtung. Dargestellt werden die Standardableitparameter der Polygrafie und Polysomnografie nach den Kriterien der DGSM. Ergänzt werden diese durch die mittlerweile durch die American Academy of Sleep Medicine (AASM) regelmäßig aktualisierten Auswerteregeln der Polysomnografie und Polygrafie. Es werden die deskriptiven Kenn- und Normwerte sowie die Indikationen zur Polygrafie und Polysomnografie bei verschiedenen Schlafstörungen nach den evidenzbasierten Kriterien der AASM dargestellt. Darüber hinaus werden die typischen polysomnografischen Besonderheiten der verschiedenen Schlafstörungen ausführlich beschrieben.
Hans-Günter Weeß
Kapitel 3. Insomnien
Zusammenfassung
Insomnien gehören zu den häufigsten Schlafstörungen und sind durch eine Diskrepanz zwischen Schlafbedürfnis und Schlafvermögen gekennzeichnet. Als charakteristisch gelten eine erhöhte Einschlafzeit, vermehrte nächtliche Wachphasen und frühmorgendliches Erwachen bei ausreichender Bettzeit. Kennzeichnend und als diagnostische Kriterien unabdingbar sind Beschwerden am Tage wie z. B. psychosoziale Leistungseinschränkungen, motivationale und emotionale Veränderungen. Chronische Insomnien gehen mit vermehrten Fehlzeiten am Arbeitsplatz, einer reduzierten Produktivität und einem erhöhten Risiko für Unfälle einher und erhöhen darüber hinaus das Gesundheitsrisiko. So ist die Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen (Parkinson, Demenz) und psychische Störungen bei chronischer Insomnie erhöht und die Lebenserwartung verkürzt.
Hans-Günter Weeß
Kapitel 4. Schlafbezogene Atmungsstörungen
Zusammenfassung
Die schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS) lassen sich in Atmungsstörungen ohne und mit Obstruktion der oberen Atemwege unterteilen, darüber hinaus wird seit der 3. Auflage der ICSD auch das Schnarchen wieder unter den SBAS geführt. Auch wenn sich zahlreiche Überschneidungen in Diagnostik und Therapie ergeben, unterscheiden sich die beiden Krankheitsbilder im Hinblick auf Ätiologie und Pathogenese erheblich. Insbesondere die schlafbezogenen Atmungsstörungen mit Obstruktion sind ein weit verbreitetes Phänomen. Nicht nur die Erkrankung selbst, auch die öffentliche Wahrnehmung, v. a. der obstruktiven Schlafapnoe, hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Von noch weit höherer Prävalenz und in den Medien nahezu allgegenwärtig ist das Schnarchen des Erwachsenen.
Boris A. Stuck, Joachim T. Maurer
Kapitel 5. Zentrale Störungen mit Hypersomnolenz
Zusammenfassung
Tagesschläfrigkeit ist Symptom verschiedener schlafmedizinischer Erkrankungen. Im Zusammenhang der zentralen Störungen mit Hypersomnolenz wird der Begriff Hypersomnolenz als exzessive Steigerung der Tagesschläfrigkeit verstanden und beinhaltet neben der Unfähigkeit, sich am Tag adäquat wach zu halten, auch das krankhaft erhöhte Bedürfnis nach Schlaf während des Tages, sowie einen exzessiv gesteigerten Schlafbedarf. Der Begriff Hypersomnie ist spezifischen Erkrankungen wie z. B. der idiopathischen Hypersomnie vorbehalten.
Michael Schredl, Anna Heidbreder
Kapitel 6. Zirkadiane Rhythmusschlafstörungen
Zusammenfassung
Die Erkrankungsgruppe ist gekennzeichnet durch eine fehlende Synchronisation des intrinsischen zirkadianen Rhythmus mit dem Hell-Dunkel-Wechsel. Entweder ist der intrinsische Schrittmacher selbst gestört oder der Schlaf-Wach-Rhythmus weicht aufgrund externer Faktoren von einem normalen intrinsischen zirkadianen Rhythmus ab. Insomnische oder hypersomnische Beschwerden bzw. beides sind die Folge.
Joachim T. Maurer
Kapitel 7. Parasomnien
Zusammenfassung
Obwohl Parasomnien nicht direkt die Schlafqualität oder die Erholsamkeit des Schlafes beeinträchtigen, können sie für die betroffenen Personen eine große Belastung darstellen. So können sich Albträume negativ auf die Tagesstimmung auswirken, der Pavor nocturnus und das Schlafwandeln werden von betroffenen Erwachsenen häufig als peinlich erlebt, zudem kann es zu Verletzungen kommen. Insbesondere der Umstand, dass man während des Schlafes Handlungen ausführt, über die man keine Kontrolle hat und an die man sich morgens nicht erinnern kann, wird dabei als unangenehm empfunden.
Michael Schredl
Kapitel 8. Bewegungsstörungen im Schlaf
Zusammenfassung
Eine Reihe von Bewegungsstörungen im Schlaf können eine Insomnie und Tagesschläfrigkeit zur Folge haben, werden aber nicht immer vom Patienten selbst wahrgenommen. In erster Linie sind sie durch relativ einfache, meist stereotype Bewegungen charakterisiert, welche über wiederholte Weckreaktionen die Erholungsfunktion des Schlafes stören. Das Restless-Legs-Syndrom (RLS) ist in dieser diagnostischen Kategorie nicht aufgrund seines klinischen Beschwerdebildes, sondern vielmehr aufgrund seiner hohen Assoziation mit periodischen Bewegungen der Gliedmaßen im Schlaf aufgelistet.
Hans-Günter Weeß
Kapitel 9. Isolierte Symptome, Normvarianten und andere Schlafstörungen
Zusammenfassung
Nicht alle Phänomene oder Symptome zwischen Einschlafen und Aufwachen lassen sich den großen Gruppen der Schlafstörungen eindeutig zuordnen, auch wenn sie in der ICSD-3 jeweils gemäß ihrer vorherrschenden Phänomenologie eingruppiert wurden. In der ICD-11 sind sie bis auf die propriospinalen Einschlafmyoklonien und den gutartigen Myoklonus bei Neugeborenen und Säuglingen nicht eigenständig aufgeführt. Manche treten isoliert auf, haben überhaupt keinen oder lediglich einen marginalen Krankheitswert, sind bisher noch zu wenig erforscht oder zeigen eine zu variable Symptomatik, um sie entweder einer bestehenden Schlafstörung zuordnen zu können oder zu einer eigenen Schlafstörung zu erklären.
Joachim T. Maurer
Kapitel 10. Sekundäre Schlafstörungen
Zusammenfassung
Schlafstörungen können im Zusammenhang mit organischen oder psychischen bzw. psychiatrischen Krankheiten auftreten. Sie können als begleitendes oder passageres Symptom erscheinen, tragen jedoch bei chronischen Erkrankungen z. T. in erheblichem Maße zur Morbidität und zur Aufrechterhaltung des Krankheitsgeschehens bei. Eine Behandlung der Schlafstörung kann sich in diesen Fällen günstig auf den Verlauf der Grunderkrankung auswirken. Der Schlafmediziner ist dann gefordert, wenn die Schlafstörung eine zusätzliche Therapie erforderlich macht. Darüber hinaus können sich organische oder psychische bzw. psychiatrische Erkrankungen auch als Schlafstörung manifestieren. Aufgabe des Schlafmediziners ist es dann, die zugrunde liegende Ursache der Schlafstörung zu erkennen und einer angemessenen Behandlung zuzuführen.
Boris A. Stuck, Michael Schredl
Kapitel 11. Schlafstörungen im Kindesalter
Zusammenfassung
Schlafstörungen im Kindesalter sind weit verbreitet. Viele klassische schlafmedizinische Erkrankungen können sich bereits im Kindes- oder Jugendalter manifestieren, andere treten sogar typischerweise oder ausschließlich im Kindesalter auf. Besonders häufig sind im Vor-, Grundschul- und Jugendalter die insomnischen Störungen mit Ein- und Durchschlafstörungen zu finden. Aber auch Parasomnien wie die Albtraumstörung und der Pavor nocturnus sind im Kindesalter weitverbreitet und damit häufig anzutreffen. Die Therapie der Schlafstörungen für Kinder und Jugendliche unterscheidet sich von der der Erwachsenen und sollte altersgerecht gestaltet werden. Das folgende Kapitel befasst sich darüber hinaus mit den schlafbezogenen Atmungsstörungen im Kindesalter, allen voran mit der kindlichen obstruktiven Schlafapnoe. Während klinisches Bild und Pathophysiologie der obstruktiven schlafbezogenen Atmungsstörungen bei Kindern und Erwachsenen vieles gemein haben, unterscheidet sich die Therapie in vielfältiger Weise.
Angelika A. Schlarb, Boris A. Stuck
Kapitel 12. Begutachtung
Zusammenfassung
Geschätzt wird, dass jährlich 17.000 der Arbeitsunfälle, welche der gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet wurden, auf eine obstruktive Schlafapnoe zurückzuführen sind. Tagesschläfrigkeit tritt als Symptom vieler primärer und sekundärer Schlafstörungen auf. Vor allem bei schlafbezogenen Atmungsstörungen und neurologisch bedingten Schlafstörungen wie Narkolepsie, idiopathischer Hypersomnie, rezidivierender posttraumatischer Hypersomnie, Restless-Legs-Syndrom und periodischen Bewegungsstörungen im Schlaf, aber auch bei Parasomnien kann es zu Einschränkungen im sozialen Leben kommen.
Hans-Günter Weeß
13. Erratum zu: Praxis der Schlafmedizin
Boris A. Stuck, Anna Heidbreder, Joachim T. Maurer, Angelika A. Schlarb, Michael Schredl, Hans-Günter Weeß
Backmatter

In b.Flat SpringerMedizin.de Gesamt enthaltene Bücher

Titel
Praxis der Schlafmedizin
Verfasst von
Boris A. Stuck
Anna Heidbreder
Joachim T. Maurer
Angelika A. Schlarb
Michael Schredl
Hans-Günter Weeß
Copyright-Jahr
2025
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-70031-0
Print ISBN
978-3-662-70030-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-70031-0

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Bildnachweise
Die Leitlinien für Ärztinnen und Ärzte, Pulsoximeter wird an Finger angeschlossen/© Yakobchuk Olena / stock.adobe.com, Frau hält sich eine Brustseite nach Mastektomie/© chotiga / Stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)