Erschienen in:
01.03.2003 | Zum Thema
Primär- und Sekundärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen durch Hormonsubstitution
verfasst von:
Dr. A. O. Mueck
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 3/2003
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Zusammenfassung
Zur kardiovaskulären Prävention durch Hormonsubstitution (HRT) liegen derzeit 5 Studien vor, die nach "Evidence-based-Medicine-Level I" mit klinischen Endpunkten (Häufigkeit von Infarkt, Insult, Mortalität) durchgeführt wurden, d. h. mit primär randomisiertem, placebokontrolliertem doppelblindem Studiendesign. In 4 dieser Studien sollte die Sekundärprävention geprüft werden, in keiner wurde ein präventiver Hormoneffekt nachgewiesen. Dagegen wurde ein initial erhöhtes Risiko festgestellt. Gleiches gilt für die abgebrochene Women's Health Initiative, die eher als Studie zur Sekundärprävention zu werten ist. Von den Alternativen gibt es nur für Raloxifen fragliche Hinweise auf sekundärpräventive Effekte für Phytopräpate oder Tibolon liegen keine Interventionsstudien vor. Obwohl alle bisherigen Studien erhebliche Mängel haben und eine Primärprävention bei rechtzeitigem Therapiebeginn und adäquater Therapie möglich erscheint, sollte derzeit keine HRT und auch keine der Alternativen zur kardiovaskulären Prävention eingesetzt werden. Soweit indiziert, sollte die Therapie nach dem Prinzip der Risikominimierung erfolgen, d. h. mit möglichst niedrigen Dosen und physiologischer Hormonsubstitution.