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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 12/2017

02.11.2017 | Primäre Immundefekte | Leitthema

Klinische Warnzeichen für Immundefekte

„Awareness“ für spezifische Symptomkonstellationen

verfasst von: Prof. Dr. U. Baumann

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 12/2017

Zusammenfassung

Hintergrund

Die frühzeitige Diagnose angeborener Immundefekte verbessert deren Prognose, ist aber in vielen Fällen schwierig.

Ziel der Arbeit

Dieser Beitrag soll Kenntnisse zu klinischen Konstellationen vermitteln, die geeignet sind, den Verdacht auf einen angeborenen Immundefekt angemessen zu stellen.

Material und Methoden

Recherchen in Literatur und Leitlinien.

Ergebnisse

Die mehr als 300 Krankheitsbilder aus dem Formenkreis der angeborenen Immundefekte präsentieren sich auf vielfältige Weise mit Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Autoinflammation, Lymphoproliferation, malignen Erkrankungen und syndromalen Befunden. Immundefekte sind seltene Varianten unter gängigen Krankheitsbildern. Da die Diagnosesicherung eines Immundefekts oft aufwendig ist, muss der diesbezügliche Verdacht begründet gestellt werden. Die als klinische „Warnzeichen“ zusammengestellten Besonderheiten fassen für Immundefekte typische, für „normale“ Erkrankungen aber ungewöhnliche Konstellationen. Dazu zählen ungewöhnlich schwer oder chronisch verlaufende Infektionen, seltene Erreger, frühes Patientenalter bei Autoimmunerkrankungen, Multiorganbefall, therapierefraktäre Verläufe, syndromale Befunde wie Mikrozephalie u. v. a. Kataloge an Warnzeichen zur Erkennung von angeborenen Immundefekten sind umso sensitiver, je umfangreicher sie sind. Gleichzeitig sinken ihre Spezifität und Anwendbarkeit.

Schlussfolgerung

Zur Erkennung angeborener Immundefekte ist es am sinnvollsten, Unterschiede zu „normalen“ Krankheitsbildern wahrzunehmen. Demgegenüber tritt das Wiedererkennen einzelner immunologischer Krankheitsbilder in den Hintergrund, nicht allein wegen ihrer großen Zahl, sondern weil einzelne Diagnosen eine stark überlappende klinische Symptomatik aufweisen.
Hinweise

Redaktion

T. Niehues, Krefeld
F. Zepp, Mainz
Angeborene Immundefekte gehören zu den seltenen Erkrankungen, sie sind aber in ihrer Gesamtheit häufiger als z. B. Lymphome oder die zystische Fibrose. Eine Vielzahl möglicher Symptome und eine große Heterogenität von inzwischen mehr als 300 eigenständigen Krankheitsbildern stellen eine nichtgeringe Herausforderung für die Erkennung eines Immundefekts dar. Dieser Beitrag gibt eine Übersicht über die klinischen Bereiche, in denen sich angeborene Immundefekte präsentieren können, und stellt typische Konstellationen und Warnzeichen zusammen, die helfen sollen, den Verdacht auf einen Immundefekt im richtigen Moment – und nicht zu häufig – zu schöpfen.

Grundlagen

Angeborene Immundefekte sind selten. Unter den 12.161 Diagnosen der 10. Ausgabe der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD-10) sind gerade 29 primäre Immundefekte aufgeführt. Geht man nach der Zahl der im Deutschen Patientenregister für primäre Immundefekte (PID-NET; [2]) registrierten Immundefektpatienten, ist nur ein Mensch unter 34.000 betroffen. Die tatsächliche Prävalenz dürfte allerdings höher liegen: eine US-amerikanische Feldstudie fand eine Prävalenz von 1:1200 [1].
Normalerweise werden Immundefekte nach dem betroffenen immunologischen System eingeteilt, z. B. in Antikörpermangelerkrankungen oder Komplementdefekte. Heute werden 9 Immundefektgruppen unterschieden [9]. Damit gleicht die Welt der Immundefekte in ihrer Vielfalt beinahe einem eigenen Universum an Krankheitsbildern (s. Beitrag von Dückers: „Das Universum der Immundefekte …“ im vorliegenden Heft). Da sich Patienten aber mit Beschwerden vorstellen und nicht mit der Angabe des betroffenen immunologischen Systems, ist es für die Erkennung eines Immundefekts hilfreicher zu wissen, in welchen Formen sich Immundefekte klinisch präsentieren können.
Während Immundefekte gemeinhin mit der Anfälligkeit für Infektionen assoziiert werden, ist in den letzten Jahren deutlich geworden, dass das klinische Spektrum wesentlich umfangreicher ist. Immundefekte führen nicht nur zum Ausfall, sondern auch zu Fehlfunktionen des Immunsystems. Damit können Immundefekte mit Autoimmunerkrankungen oder einer ungeregelten Aktivierung des Immunsystems (Autoinflammation) assoziiert sein. Eine übermäßige Aktivierung des Immunsystems kann eine Lymphoproliferation auslösen, die ihrerseits ein Risiko zur Entwicklung maligner Systemerkrankungen darstellt. Gleichzeitig kann eine durch den Immundefekt bedingte Störung der Erkennung und Elimination maligner Zellen ebenfalls das Risiko maligner Erkrankungen erhöhen (Abb. 1).
Eines der größten Probleme bei der Erkennung von Immundefekten ist, dass sie eine seltene Ursache für sich häufig präsentierende Krankheiten sind, z. B. Infektionen oder Autoimmunerkrankungen. Hinzu kommt, dass es auf den ersten Blick kaum erkennbar ist, ob das Immunsystem ursächlich betroffen ist. Anders als bei organbezogenen Erkrankungen, wie Krankheiten der Haut oder des Herzens, lassen sich Immundefekte und etwaige Fehlfunktionen schwer anatomisch fassen. So lässt sich ein Immundefekt, wenn es sich nicht gerade um eine Asplenie oder Thymusaplasie handelt, nicht mithilfe bildgebender Untersuchungen darstellen. Immundefekte präsentieren sich damit weitgehend indirekt (Infobox 1).
Infobox 1 Herausforderungen des „Verdachts auf einen Immundefekt“
  • Mehr als 300 Krankheitsbilder mit breitem Symptomspektrum
  • Symptome können durch andere, wesentlich häufigere Erkrankungen verursacht sein
  • Störungen des Immunsystems zeigen sich nur indirekt
  • Immundefekte betreffen ein System, kein einzelnes Organ
  • Störungen des Immunsystems sind durch bildgebende Untersuchungsbefunde kaum zu beurteilen
Eine weitere Herausforderung stellt die Vielgestaltigkeit der Symptomatik bei gleicher Immundefektdiagnose dar. Zwar gibt es auch bei Immundefekten typische, syndromartige Konstellationen, deren Kenntnis relativ zügig zu einer Diagnosestellung führen kann. Beispielsweise weist die Kombination von Ekzem, Thrombozytopenie und schwer verlaufenden Infektionen auf ein Wiskott-Aldrich-Syndrom hin. Heute ist aber auch eine zunehmende Zahl atypischer Präsentationen bekannter Krankheitsbilder zu verzeichnen. Beim Wiskott-Aldrich-Syndrom existiert eine Minorvariante, die sich ausschließlich mit einer Thrombozytopenie zeigt („X-linked thrombocytopenia“ [XLT], X‑chromosomal-gebundene Thrombozytopenie). Schwere kombinierte Immundefekte („severe combined immunodeficiency“, SCID), die sich normalerweise als lebensbedrohliche opportunistische Infektionen im Säuglingsalter manifestieren, können auch Ursache langwieriger Infektionen und granulomatöser Hautreaktionen bei Kleinkindern sein („hypomorphe SCID-Varianten“). Die septische Granulomatose kann sich wie eine chronisch entzündliche Darmerkrankung präsentieren. Ein Patient mit einem genetisch bedingten CTLA4-Defekt kann an entzündlichen Infiltrationen des Gehirns, chronischer Diarrhö, hartnäckigen bakteriellen Infektionen der Lungen, Autoimmunthyreoiditis oder einem Magenkarzinom erkranken, oder er kann klinisch vollkommen gesund sein (CTLA4: „cytotoxic T‑lymphocyte-associated protein 4“, [10]).
Immundefekte führen nicht nur zum Ausfall, sondern auch zu Fehlfunktionen des Immunsystems
Um den behandelnden Ärzten bei der anspruchsvollen Suche nach der „Immundefekt-Nadel im Heuhaufen“ Hilfestellungen zu geben, werden seit mehr als 20 Jahren charakteristische Konstellationen zusammengestellt, die als „Warnzeichen“ dazu dienen sollen, einen möglichen Immundefekt bei dem betroffenen Patienten zu finden bzw. auszuschließen.

Zehn Warnzeichen der Jeffrey Modell Stiftung

Die ersten „Warnzeichen für Immundefekte“ wurden 1993 von der US-amerikanischen Jeffrey Modell Foundation (JMF; Abb. 2) veröffentlicht. Die 10 JMF-Warnzeichen sind bis heute die weltweit am stärksten verbreitete Zusammenstellung, die das Ziel verfolgt, Ärzte, aber auch Laien auf die Möglichkeit des Vorliegens eines Immundefekts aufmerksam zu machen, also „awareness“ zu schaffen. Sie wurden seither mehrfach überarbeitet und sind aktuell in über 60 Ländern und entsprechend vielen Sprachen verbreitet. Die JMF-Warnzeichen fokussieren sich auf Infektionen und benennen einige typisch pädiatrische Warnzeichen für chronische Erkrankungen, wie Gedeihstörung oder Familienanamnese. In der deutschen Version fügte Wahn 2 weitere Warnzeichen hinzu: hartnäckige Infektionen mit atypischen Mykobakterien als Warnzeichen für Störungen der Interferon-γ-Interleukin-12/23-Achse und Erytheme bei Neugeborenen an den Handflächen und Fußsohlen als Warnzeichen für SCID [12].
Mithilfe der JMF-Warnzeichen identifizierte Zahl der Betroffenen entspricht erwarteter Prävalenz
Die Warnzeichen wurden der zentrale Inhalt einer mehrjährigen Kampagne der JMF zur Weiterbildung von Ärzten und zur Steigerung des öffentlichen Bewusstseins über Immundefekte. In den ersten 3 Jahren der Kampagne (2005–2007) stieg die Zahl der Patienten, die an den 138 teilnehmenden Immundefektzentren behandelt wurden, auf mehr als das Fünffache des Ausgangswerts [7]. Da es sich nicht um eine kontrollierte Studie handelte, sondern um jährliche Erhebungen in Einrichtungen, die Fördergelder der Stiftung zur Förderung von Awareness-Kampagnen erhalten hatten, ist es allerdings schwer abzuschätzen, welchen Einfluss die 10 Warnzeichen allein bei der Steigerung der Patientenzahlen hatten.
Da die JMF-Warnzeichen auch häufig auftretende Krankheitsbilder, wie Mittelohrentzündungen und Pneumonien, einbeziehen, wurde eingewandt, dass bei zu vielen immunologisch gesunden Patienten den Verdacht auf Vorliegen eines Immundefekts gestellt werden könnte. Tatsächlich stieg mit der Awareness-Kampagne der JMF die Zahl der zur Evaluation auf einen Immundefekt vorgestellten Patienten ebenfalls stark an [7]. Der Umstand, dass die Neuvorstellungen nicht stärker gestiegen sind als die Zahl der Patienten mit nachgewiesenem Immundefekt, spricht gegen einen unangemessenen Generalverdacht, der durch die Anwendung der JMF-Warnzeichen bedingt ist. Mit Methoden der Versorgungsforschung wurde kürzlich ebenfalls gezeigt, dass die JMF-Warnzeichen nicht unverhältnismäßig viele Menschen identifizieren. In der Analyse von Krankenversicherungsdaten von mehr als 2 Mio. Amerikanern wurden 1500 Patienten identifiziert, die 2 oder mehr JMF-Warnzeichen aufwiesen. Diese Anzahl entspricht der Höhe der erwarteten Prävalenz von primären Immundefekten [8]. Es blieb in dieser Studie allerdings offen, ob die so identifizierten Patienten tatsächlich an einem Immundefekt litten. Daten zu Sensitivität und Spezifität gibt es damit weiterhin nicht.
Die JMF-Warnzeichen entstanden initial nicht nach den heute üblichen, aufwendigen Regeln evidenzbasierter Leitlinien, sondern aufgrund klinischer Erfahrungswerte. Der Gründer der Stiftung, Fred Modell, hatte einige namhafte Immunologen gebeten, ihm spontan klinische Warnzeichen zu benennen. Die dann genannten Kriterien passten buchstäblich auf einen Bierdeckel (Fred Modell; persönl. Mitteilung). Die JMF-Warnzeichen gerieten damit entsprechend kurz und prägnant – und leicht vermittelbar.

Physiologische und pathologische Infektanfälligkeit

Während die JMF-Warnzeichen Einzelsituationen plakativ darstellen, ergänzte Wahn diese Warnzeichen durch eine Liste von Kriterien, die es erlauben sollten, „physiologisch“ und „pathologisch“ verlaufende Infektionen unterscheiden (Tab. 1, [12]). Pathologische, auf einen möglichen Immundefekt hinweisende Infektionen sind demnach durch schwere Verläufe, Residualschäden, persistierende oder opportunistische Erreger gekennzeichnet. Am häufigsten aufgegriffen wurde der Grenzwert von 8 Infektionen/Jahr im Kleinkindalter. Diese damals wahrscheinlich geschätzte Zahl wurde später empirisch bestätigt: In einer longitudinalen Erhebung von Kindern in Deutschland in den 1990er-Jahren (Multizentrische Allergie-Studie [MAS-90]) betrug die Zahl der Atemwegsinfektionen von Kindern im 2. Lebensjahr bis zu 8,2/Jahr (2 Standardabweichungen oberhalb des Mittelwerts; [4]).
Tab. 1
Physiologische vs. pathologische Infektanfälligkeit. (Zitiert nach Wahn [12])
Merkmale
Infektanfälligkeit
Pathologisch
Physiologisch
Häufigkeit
>8 Minorinfektionen/Jahr bis zum Kleinkindalter und darüber hinaus
Maximal 8 Minorinfektionen/Jahr bis zum Kleinkindalter, danach seltener
Schweregrad
Teilweise schwer
Leicht
Verlauf
Chronisch, rezidivierend
Akut
Residuen
Ja (z. B. Bronchiektasen)
Nein
Rezidiv mit demselben Erreger
Ja
Nein
Opportunistische Infektionen
Ja
Nein

Erweiterte Hinweise zu pathologischen Infektionen

Die JMF-Warnzeichen und die Wahn-Kriterien beschrieben gut Manifestationen von Antikörpermangelsyndromen und septischer Granulomatose. Viele weitere, seltenere und neu beschriebene Immundefekte wurden damit aber nicht erfasst. Um dieses Manko auszufüllen, wurde im Jahr 2011 unter Federführung u. a. der Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Immunologie (API) eine S2k-Leitlinie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) zur Diagnostik von Immundefekten erstellt [3], die zurzeit aktualisiert wird (Manuskript in Vorbereitung). Diese auch international beachtete Leitlinie verfolgte den Ansatz, möglichst umfassend klinische Charakteristika von angeborenen Immundefekten zusammenzustellen. Dabei wurden analog zu den plakativen JMF-Warnzeichen einzelne Konstellationen beschrieben und unter einen zusammenfassenden Begriff geordnet. Neu in den AWMF-Leitlinien waren die Einbeziehung von Phänomenen der Immundysregulation und eine Auflistung syndromaler Erkrankungen, die mit einer Immundefizienz verbunden sein können. Wegen ihres Umfangs werden im vorliegenden Beitrag die Leitlinien in ihren Kernpunkten dargestellt sowie durch eigene Beispiele von Erkrankungen, Infektionen und syndromalen Aspekten ergänzt (Tab. 2345 und 6).
Tab. 2
„ELVIS“ (Akronym für pathologische Infektionsanfälligkeit)
Kategorie
Besonderheit
Beispiele
Auswahl möglicher Immundefekte
Erreger
Infektionen durch opportunistische Erreger oder ungewöhnlich verlaufende Infektionen
Siehe Tab. 3
Lokalisation
Polytope Infektionen
Konjunktivitis, Sinusitis und Bronchitis durch H. influenzae
Antikörpermangelsyndrome
Atypische Lokalisationen
Leberabszess durch S. aureus
Septische Granulomatose
Lymphknotenabszess durch Salmonellen
MSMD
Verlauf
Infektionen durch gewöhnliche Erreger mit ungewöhnlichem Verlauf
Bronchiektasen bei chronischer Bronchitis durch H. influenzae
Antikörpermangelsyndrome
Enzephalitis durch Herpes-simplex-Virus Typ 1
TLR-Signaltransduktions-Defekte
Chronische Osteomyelitis durch S. aureus trotz adäquater Antibiotikatherapie
Septische Granulomatose
Pneumokokkensepsis ohne Fieber
TLR-Signaltransduktion-Defekte
Disseminierte BCG-Erkrankung nach Impfung
MSMD
Intensität
Invasive Infektionen („Majorinfektionen“) anstelle von nichtinvasiven „Minorinfektionen“
Pneumonie durch bekapselte Erreger
Antikörpermangelsyndrome
Meningitis durch Meningokokken
Komplementdefekte
Meningitis durch Pneumokokken
Asplenie
Summe (Anzahl)
Häufung von Infektionen
Mehrere Pneumonien
Antikörpermangelsyndrome
Chronische bakterielle Bronchitis
Antikörpermangelsyndrome
Chronische Sinusitis
Antikörpermangelsyndrome
Chronische Diarrhö durch Giardia lamblia
Antikörpermangelsyndrome (insbesondere CVID)
Chronische Diarrhö durch CMV
T-Zell-Defekte, kombinierte Immundefekte
BCG „bacille bilié Calmette-Guérin“, CMV Zytomegalievirus, CVID „common variable immunodeficiency“ (variabler Immundefekt), MSMD Mendelian susceptibility to mycobacterial disease (Störungen der Interferon-γ-Interleukin-12/23-Achse), TLR „toll-like receptor“
Tab. 3
Erreger, Krankheitsbilder und mögliche Immundefekte
Erreger
Erkrankung
Alphabetische Auswahl möglicher Immundefekte
Aspergillus-Spezies
Invasive Abszesse
Septische Granulomatose
Actinomyces-Spezies
Invasive Abszesse
Septische Granulomatose
Atypische Mykobakterien
Lymphknotenabszesse
Subkutane Abszesse
Osteomyelitiden
Disseminierte Infektion
Immundefekt durch Anti-IFN-γ-Autoantikörper
GATA2-Defizienz
MSMD
SCID
Septische Granulomatose
Burkholderia cepacia
Invasive Abszesse
Septische Granulomatose
Candida-Spezies
Schleimhautinfektionen (nach 1. Lebensjahr)
APECED
Chronisch mukokutane Candidiasis
Hyper-IgE-Syndrome
Sepsis
Schwere angeborene Neutropenien
Campylobacter jejuni
Hartnäckige enterale Infektionen
Antikörpermangelsyndrome
Hyper-IgM-Syndrom Typen I, II, III
X-chromosomal-gebundene Agammaglobulinämie
H. influenzae
Chronische Infektionen der Atemwege
Sinusitiden
Antikörpermangelerkrankungen
Hyper-IgM-Syndrom Typen I, II, III
Komplementdefekte
SCID
Zytomegalievirus
Pneumonie
Enteritis
SCID
T-Zell-Defekte
Cryptosporidium parvum
Infektionen des Darms oder der Gallengänge
Hyper-IgM-Syndrom Typen I und III
Kombinierte Immundefekte
T-Zell-Defekte
Epstein-Barr-Virus
Fulminante Hepatitis
HLH
XLP 1/2
Enterobacteriaceae
Furunkel, Organabszesse, Osteomyelitis
Hyper-IgE-Syndrom (STAT3)
Sepsis
Schwere angeborene Neutropenie
Enteroviren
Meningitis
CVID
Good-Syndrom
X-chromosomal-gebundene Agammaglobulinämie
Giardia lamblia
Cholangitis, Duodenitis
CVID
Hyper-IgM-Syndrom Typen I und III
X-chromosomal-gebundene Agammaglobulinämie
Herpes-simplex-Virus
Enzephalitis
Störungen der TLR3-Signaltransduktion
Humanes Papillomavirus
Ausgedehnte Warzen
DOCK8-Defizienz (Hyper-IgE-Syndrom)
GATA2-Defizienz
MAGT1-Defizienz
STK4-Defizienz
WHIM-Defizienz
ZAP70-Defizienz
Influenzavirus
Schwerer Verlauf
IRF7-Defizienz
Kombinierte Immundefekte
SCID
T-Zell-Defekte
Listerien
Lymphknotenabszesse
Subkutane Abszesse
Osteomyelitiden
Disseminierte Infektion
MSMD
GATA2-Defizienz
Immundefekt durch Anti-IFN-γ-Autoantikörper
Septische Granulomatose
Molluscum-contagiosum-Virus
Ausgedehnte Warzen
DOCK8-Defizienz (Hyper-IgE-Syndrom)
GATA2-Defizienz
MAGT1-Defizienz
STK4-Defizienz
WHIM-Defizienz
ZAP70-Defizienz
Neisseria meningitidis
Sepsis oder Meningitis
Hyper-IgM-Syndrom Typen I, II, III
Hypogammaglobulinämien
Komplementdefekte des terminalen Aktivierungswegs
Nocardia
Invasive Infektionen
Abszesse
Septische Granulomatose
Pneumocystis jirovecii
Pneumonie
Hyper-IgM-Syndrom Typen I und III
SCID
T-Zell-Defekte
Pseudomonas aeruginosa
Sepsis
Pneumonie
Weichteilinfektionen
Neutropenie
SCID
Hyper-IgM-Syndrom Typen I und III
Streptococcus pneumoniae
Sepsis oder Meningitis
Asplenie
Hyper-IgM-Syndrom Typen I, II, III
Hypogammaglobulinämien
Komplementdefekte
SCID
Septische Granulomatose, Störungen der angeborenen Immunität
Staphylococcus aureus
Abszesse der Haut und Lungen
Organabszesse
Osteomyelitis
Hyper-IgE-Syndrom (STAT3)
Hypogammaglobulinämien
Schwere angeborene Neutropenien
Septische Granulomatose
Salmonella-Spezies
Lymphknotenabszess
Disseminierte Infektionen
Anti-IFN-γ-Antikörper
GATA2-Defizienz
MSMD
Septische Granulomatose
Varicella-zoster-Virus
Schwerer Verlauf
NK-Zell-Defekt
APECED Abkürzung für die Symptomengruppe autoimmune Polyendokrinopathie, Candidiasis und ektodermale Dystrophie, CVID „common variable immunodeficiency“ (variabler Immundefekt), DOCK8 „Dedicator of cytokinesis 8“, GATA2 „GATA binding protein 2“, IFN-γ Interferon γ, IgE Immunglobulin E, IgM Immunglobulin M, HLH hämophagozytische Lymphohistiozytose, IRF7 „interferon regulatory factor 7“, MAGT1 Magnesium Transporter 1, MSMD „Mendelian susceptibility to mycobacterial disease“ (Störungen der Interferon-γ-Interleukin 12/23-Achse), NK-Zellen natürliche Killerzellen, SCID schwerer kombinierter Immundefekt, STAT3 „Signal transducer and activator of transcription 3“, STK4 Serin/Threonin-Proteinkinase 4, TLR „toll-like receptor“, WHIM Warzen, Hypogammaglobulinämie, rekurrierente bakterielle Infektionen und Myelokathexis, XLP X-chromosomal-gebundenes lymphoproliferatives Syndrom, ZAP70 Zeta-Kette-assoziierte Proteinkinase 70
Tab. 4
Immundysregulation bei Immundefekten: GARFIELD
 
Leitsymptom
Beispiele
Auswahl möglicher Immundefekte
G
Granulomea
Granulome mit atypischen Mykobakterien
MSMD
Nichtinfektiöse Granulome des Darms, Urogenitaltrakts oder der Leber
Septische Granulomatose
Granulomatös-lymphozytäre interstitielle Lungenerkrankung („granulomatous-lymphocytic interstitial lung disease“, GLILD)
CVID
Granulome in Leber und Milz
CVID, T‑Zell-Defekte
Granulome der Haut
Hypomorphe SCID-Varianten
Ataxia teleangiectatica
A
Autoimmunitätb
Autoimmunthrombozytopenie
Hämolytische Anämie
CVID
ALPS
Wiskott-Aldrich-Syndrom
IPEX-Syndrom
TPP2-Defizienz
Autoimmunendokrinopathie
APECED
IPEX-Syndrom
Aktivierende STAT1- und STAT3-Mutationen
Chronisch mukokutane Candidiasis
Erythem
Omenn-Syndrom
Bloom-Syndrom
GvHD-artiges Erythem bei SCID
Comèl-Netherton-Syndrom
Lupus erythematodes
Komplementdefekte
Alopezie
Ektodermale Dysplasie mit Immundefekt
Omenn-Syndrom
Chronisch mukokutane Candidiasis
APECED
Parodontitis
Septische Granulomatose
Chediak-Higashi-Syndrom
WHIM-Syndrom
Papillon-Lefèvre-Syndrom
Autoimmunhepatitis
IPEX-Syndrom
ALPS
CVID
Vaskulitis
XLP-1
Wiskott-Aldrich-Syndrom
R
FI
Rezidivierendes Fieber
Periodische Fiebersyndrome
PFAPA
Familiäres Mittelmeerfieber
TRAPS
Hyper-IgD-Syndrom
CAPS-Gruppe
Autoinflammatorische Erkrankungen
Urtikaria
Neutrophile Gangrän
Vaskulitis, Haut- und ZNS-Beteiligung
CAPS
Pyoderma gangraenosum
Interferonopathien
Blau-Syndrom
E
Ekzeme
Wiskott-Aldrich-Syndrom
Hyper-IgE-Syndrom
IPEX-Syndrom
Comèl-Netherton-Syndrom
L
Lymphoproliferation
Splenomegalie
XLP
ALPS
Familiäre HLH
Omenn-Syndrom
CD25-Defizienz
Hyper-IgM-Syndrome
CVID
CTLA4-Defizienz
APDS
STAT3-GOF
Chediak-Higashi-Syndrom
Shwachman-Diamond-Syndrom
Lymphadenopathie
ALPS
CVID
D
Chronische Darmentzündung
Chronisch entzündliche Darmerkrankung
IL-10-Rezeptor-Defizienz
IPEX-Syndrom
NEMO-Defekt ± EDA-ID
SCID/kombinierte Immundefekte
ADAM17-Defekt
XIAP-Defekte
Hyper-IgD-Syndrom
LRBA-Defekt
Septische Granulomatose
CTLA4-Defekt
Hyper-IgM-Syndrome
CVID
ADAM 17 „A Disintegrin And Metalloproteinase metallopeptidase domain 17“, ALPS autoimmunes lymphoproliferatives Syndrom, APDS „activated phosphoinositide 3-kinase δ syndrome“, APECED Abkürzung für die Symptomengruppe autoimmune Polyendokrinopathie, Candidiasis und ektodermale Dystrophie, CAPS Cryopyrinassoziierte periodische Fiebersyndrome, CD25 alpha-Kette des Interleukin-2-Rezeptors, CTLA4 „cytotoxic T‑lymphocyte-associated protein 4“, CVID „common variable immunodeficiency“ (variabler Immundefekt), EDA-ID anhidrotische ektodermale Dysplasie mit Immundefekt, GOF „gain of function“, GvHD „graft-versus-host disease“, HLH hämophagozytische Lymphohistiozytose, IgD Immunglobulin D, IgE Immunglobulin E, IgM Immunglobulin M, IPEX-Syndrom X-chromosomales Immundysregulation-Polyendokrinopathie-Enteropathie-Syndrom, LRBA „LPS-responsive beige-like anchor protein“, MSMD Mendelian susceptibility to mycobacterial disease (Störungen der Interferon-γ-Interleukin 12/23-Achse), NEMO „NF-κB essential modulator“, SCID schwerer kombinierter Immundefekt, PFAPA periodisches Fieber, aphthöse Stomatitis, Pharyngitis, zervikale Adenitis, TPP2 Tripeptidylpeptidase II, TRAPS Tumor-Nekrose-Faktor-Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom, WHIM Warzen, Hypogammaglobulinämie, rekurrierente bakterielle Infektionen und Myelokathexis, XIAP „X-linked inhibitor of apoptosis protein“, XLP -1 X-chromosomal-gebundenes lymphoproliferatives Syndrom Typ 1 (SAP-Mangel), ZNS Zentralnervensystem
aMit und ohne auslösende Infektion
bAutoimmunphänomene können vor Entwicklung der Infektionsanfälligkeit auftreten
Tab. 5
Häufige Syndrome mit Beteiligung des Immunsystems
Syndrom
Häufige Symptome und Befunde
Beteiligung des Immunsystems
Klinische Hinweise auf Immundefekt
Wiskott-Aldrich-Syndrom
Ekzem, Thrombozytopenie, Lymphome und Leukämien
Mangel an Antikörpern gegen Polysaccharide
Hypogammaglobulinämie in variabler Form
Beeinträchtigte T‑Zell-Funktion
Hämolytische Anämie, Vaskulitiden, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Ungewöhnliche Infektionen mit bekapselten Erregern, schwer verlaufende Virusinfektionen, P. - jirovecii-Pneumonie, Autoimmunarthritis, Autoimmunzytopenien
Ataxia-teleangiectatica-Syndrom
Zerebelläre Ataxie, Dysarthrie
Teleangiektasien
Insulinresistenter Diabetes mellitus
Interstitielle Lungenerkrankung
Lymphome und Leukämien, verschiedene Karzinome
Mangel an Antikörpern gegen Polysaccharide
Hypogammaglobulinämie in variabler Form
T- und B‑Zell-Lymphopenie
Ungewöhnliche Infektionen mit bekapselten Erregern
DiGeorge-Syndrom/Mikrodeletion 22q11/CHARGE-Syndrom
Konotrunkale Herzfehler
Hypokalzämie bei Parathormonmangel
Anatomische und funktionelle Störungen des Oropharyngealtrakts (CHARGE)
Thymusaplasie
Mangel an naiven und regulatorischen T‑Zellen und an Thymusemigranten, z. T. schwache Impfantwort
Opportunistische Infektionen (P. jirovecii, CMV, Adenovirus) und protrahierte virale Enteritiden im Säuglingsalter – nur bei schwerer Beteiligung des Immunsystems
Trisomie 21
Muskuläre Hypotonie, Retardierung, Vierfingerfurche, Vitia cordis, Leukämien
B-Zell-Mangel und schwache Antikörperantwort, verminderte Lymphozytenproliferation, verminderte Chemotaxis und intrazelluläre H2O2-Produktion bei Phagozyten (in variablen Ausprägungen)
Schwer verlaufende Infektionen der Atemwege durch Bakterien und Viren, Autoimmunerkrankungen
Turner-Syndrom
Kleinwuchs, Lymphödeme, ovarielle Dysgenesie
Hypogammaglobulinämie, verminderte Lymphozytenproliferation
Gehäufte Atemwegsinfektionen und Otitiden
CHARGE: Akronym für C Kolobom, angeborener Herzfehler, A Choanalatresie, R psychomotorische Retardierung, G Genitalhypoplasie, Ohrfehlbildungen, CMV Zytomegalievirus
Tab. 6
Syndromale Befunde des Skeletts, die mit Immundefekten assoziiert sein können
Leitsymptom
Auswahl der möglichen Syndrome/Krankheitsbilder mit Immundefekt
OMIM
Skelettdysplasie
Kurzgliedrigkeit mit Skelettdysplasie mit kombiniertem Immundefekt, MacDermot-Syndrom
200900
Kyphomelische Dysplasie
211350
Spondylomesomelie und Akrodysplasie
Knorpel-Haar-Hypoplasie
250250
Kurzgliedrigkeit mit Skelettdysplasie mit humoralem Immundefekt
„Schimke immunoosseous dysplasia“
242900
Spondyloepiphyseale Dysplasie, retinale Dystrophie und Antikörpermangel, Roifman-Syndrom
616651
„Spondyloenchondrodysplasia with immune dysregulation“ (SPENCDI)
607944
Kenny-Caffey-Syndrom
127000
Proportionierter Kleinwuchs
X-chromosomal-gebundene Agammaglobulinämie mit Wachstumshormonmangel
307200
Wachstumshormonmangel mit Immundefekt
245590
Progerie, Kleinwuchs und pigmentierte Nävi, Mulvihill-Smith-Syndrom
176690
Muskel-, Leber-, Gehirn-, Augen-Kleinwuchs und konstriktive Pericarditis, Mulibrey-Kleinwuchs
253250
CHARGE-Syndrom
214800
Kabuki-Syndrom
147920
Dubowitz-Syndrom
223370
Rubinstein-Taybi-Syndrom
180849
Kombinierter Immundefekt, Kleinwuchs und gestörte sexuelle Entwicklung, Sutor-Syndrom
9723682 (PMID)
Daumenagenesie, Kleinwuchs und Immundefekt, Shokeir-Syndrom
274190
„Microcephalic primordial dwarfism, Toriello type“
251190
Myelodysplasie, Immundefekt, Gesichtsdysmorphie, Kleinwuchs und psychomotorische Entwicklungsverzögerung, Stoll-Syndrom
601347
„B-cell immunodeficiency, distal limb anomalies, and urogenital malformations“ (BILU-Syndrom)
609296
NK-Zell- und Glukokortikoid-Mangel mit DNA-Reparatur-Defekt, Bernard-Syndrom
609981
„Facial dysmorphism, immunodeficiency, livedo, and short stature“ (FILS)
615139
Nanocephaler Kleinwuchs, Seckel-Syndrom
210600
Bloom-Syndrom
210900
Fanconi-Anämie
227650
Nijmegen-Breakage-Syndrom
251260
DNA-Ligase I-Defekt und DNA-Ligase IV-Defekt
126391, 601837
Schwerer kombinierter Immundefekt mit Mikrocephalie, Kleinwuchs und Radiosensitivität, NHEJ1-Defizienz
611291
CHARGE: Akronym fürKolobom, H angeborener Herzfehler, A Choanalatresie, R psychomotorische Retardierung, G Genitalhypoplasie, E Ohrfehlbildungen, NHEJ1 „nonhomologous end-joining factor 1“, OMIM „Online Mendelian Inheritance in Man“, DNA Desoxyribonukleinsäure
Die AWMF-Leitliniengruppe zur Diagnostik von Immundefekten war sich einig, dass eine Infektionsanfälligkeit im Sinne einer Häufung von Atemwegsinfektionen allein kein gutes Warnzeichen darstellt, da die Frequenz der Atemwegsinfektionen von zahlreichen äußeren Einflussgrößen, wie der Familiengröße oder dem Besuch einer Kindertagesstätte, abhängt. Aussagekräftiger ist die Feststellung, dass Infektionen ungewöhnlich („pathologisch“) verlaufen. Infektionen können durch ihren Erreger, ihre Lokalisation, ihren Verlauf, ihre Schwere (Intensität) oder ihre Häufigkeit (Summe) auffällig sein. Diese in ähnlicher Form bereits von Wahn benannten Charakteristika wurden unter dem Akronym „ELVIS“ zusammengefasst (Tab. 2). Ist der Erreger bekannt, kann dies bereits wesentliche Hinweise auf den betroffenen Teil des Immunsystems geben. Die Erreger und mögliche damit zusammenhängende Immundefekte werden in der Neuauflage der Leitlinie genauer beschrieben und in diesem Beitrag in der erweiterten Tab. 3 zusammengefasst.

Nicht nur Infektionsanfälligkeit: Autoimmunität und Autoinflammation

Immundysregulation kann das einzige präsentierende Symptom eines Immundefekts sein, der sich dann wie eine klassische Autoimmunerkrankung präsentiert. Von der Leitliniengruppe wurden charakteristische Phänomene von Autoimmunität als eine eigenständige Gruppe von Warnzeichen beschrieben und unter dem Akronym „GARFIELD“ zusammengefasst (Tab. 4). Der Umfang der Tabelle zeigt, dass autoimmune Phänomene bei sehr vielen immunologischen Krankheitsbildern auftreten können.
Autoimmunerkrankungen entstehen durch die pathologische Aktivität des adaptiven Immunsystems gegen körpereigene Strukturen. So, wie Immundefekte nur in einem Bruchteil der Fälle von Infektionserkrankungen zugrunde liegen, sind Autoimmunerkrankungen auf der Basis von Immundefekten ungleich seltener als die genuinen Autoimmunerkrankungen. Es ist daher sinnvoll, Kriterien zu benennen, unter welchen Umständen Autoimmunerkrankungen verdächtig für einen angeborenen Immundefekt sind. Ein wichtiges Kriterium stellt das Manifestationsalter dar. Monogenetisch bedingte Immundefekte mit Autoimmunerkrankungen treten in der Regel in jüngerem Alter auf als die meist poly- und epigenetisch verursachten Autoimmunerkrankungen. So ist bei einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung mit Manifestation im Säuglings- und Kleinkindalter die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um ein X‑chromosomales Immundysregulation-Polyendokrinopathie-Enteropathie-(IPEX)-Syndrom, einen Interleukin(IL)-10-Rezeptor-Defekt, einen NEMO-Defekt, einen ADAM17-Defekt oder einen anderen monogenetisch verursachten Immundefekt handelt ([11]; Tab. 4; Infobox 2, Akronyme s. Fußnote Tab. 4).
Infobox 2 Warnzeichen für Immundefekte bei Autoimmunerkrankungen
  • Ungewöhnlich junges Alter bei Manifestation
  • Multiorganbefall
  • Kombination mit weiteren Auffälligkeiten, wie Lymphadenopathie, Hepatosplenomegalie oder Zytopenie, sofern diese für das Krankheitsbild untypisch sind
  • Hypogammaglobulinämie, wenn bei anhaltender entzündlicher Aktivität hohe Immunglobulinspiegel zu erwarten wären
  • Familiäres Auftreten
  • Therapierefraktärer Verlauf
Eine ungeregelte Aktivierung des angeborenen Immunsystems wird seit einigen Jahren als Autoinflammation bezeichnet. Hierunter fallen die hereditären periodischen Fiebersyndrome (familiäres Mittelmeerfieber, Tumor-Nekrose-Faktor-Rezeptor-assoziiertes periodisches Syndrom [TRAPS] und Hyper-IgD-Syndrom), das Makrophagenaktivierungssyndrom, die Interferonopathien und eine Reihe weiterer seltener Krankheitsbilder. Das Gemeinsame dieser Krankheitsbilder sind Entzündungsreaktionen, die nicht durch Infektionen, Antikörper oder T‑Zellen verursacht werden. Diese gehen oft mit einer Multiorganbeteiligung einher (Tab. 4).

Maligne Erkrankungen

Das Immunsystem ist neben der Bekämpfung von Erregern auch wesentlich für den Schutz des Organismus gegen körpereigene maligne Zellen verantwortlich. Entsprechend zählen maligne Erkrankungen zu den möglichen Komplikationen von Immundefekten. Beispielsweise erkranken Patienten mit DNA-Reparaturstörungen wie der Ataxia teleangiectatica häufig an B‑ und T‑Zell-Lymphomen. Wie bei den Autoimmunerkrankungen sind Immundefekte damit nicht für alle malignen Erkrankungen verantwortlich. Meist treten maligne Komplikationen erst im Verlauf der Erkrankung auf und sind damit nur gelegentlich das präsentierende Krankheitsbild. Am häufigsten kommt es bei Immundefekten zu malignen Entwicklungen des lymphatischen Systems, insbesondere zu Lymphomen. Als Hintergrund dieser Häufung wird diskutiert, dass eine starke Stimulation des lymphatischen Systems eine Lymphoproliferation bedingen kann, die ihrerseits ein Risiko für eine maligne Entartung darstellt. Warnzeichen sind auch hier ungewöhnliche Verläufe, z. B. eine lange vorbestehende Lymphoproliferation, ein vorbestehender Antikörpermangel oder ein vorbestehender T‑Zell-Defekt.

Immundefekte bei syndromalen Erkrankungen

Bei einigen syndromalen Krankheitsbildern sind Immundefekte ein wohlbekannter Teil des klinischen Bilds (Tab. 5). Für zahlreiche weitere Syndrome ist der begleitende Immundefekt weniger bekannt und oft auch stark variabel. Umgekehrt kann ein Immundefekt der Leitbefund einer syndromalen Erkrankung sein. Wegen der großen Zahl der Assoziationen ist die umfassende Darstellung syndromaler Krankheitsbilder im Rahmen dieses Beitrags nicht möglich. Vielmehr sollen Tab. 678 und 9 dazu dienen, bei der Differenzialdiagnose syndromaler Befunde, wie Kleinwuchs oder Mikrozephalus, frühzeitig auch Immundefekte mitzuberücksichtigen. Auf diese Weise können z. B. DNA(Desoxyribonukleinsäure)-Reparaturstörungen (Nijmegen-Breakage-Syndrom, DNA-Ligase-IV-Defekt und XLF[XRCC4-like factor]-Defekt) gezielt identifiziert bzw. ausgeschlossen werden.
Tab. 7
Syndromale Befunde des Gastrointestinaltrakts, die mit Immundefekten assoziiert sein können
Krankheitsbild
OMIM
Familiäre intestinale Polyatresie
243150
Enteropathie mit villösem Ödem mit IgG2-Mangel
600351
Trichohepatoenterische Syndrome 1 und 2
222470, 614602
Glukose-stimulierte Diarrhoe mit variablem Immundefekt, Dawson-Syndrom
125890
Sklerosierende Cholangitis mit Immundefekt
242850
OMIM Online Mendelian Inheritance in Man
Tab. 8
Syndromale Befunde der Haut und Hautanhangsgebilde, die mit Immundefekten assoziiert sein können
Anomalien der Haut und der Haare
Wichtige Befunde
Auswahl der möglichen Syndrome/Krankheitsbilder mit Immundefekt
OMIM
Albinismus
Partieller Albinismus
Griscelli-Syndrom
214450
Okulokutaner Albinismus
Hermansky-Pudlak-Syndrom
608233
Weißes Haar
Schwerhörigkeit, Albinismus, Kontrakturen, Papillomata und Chemotaxis-Defekt, Davenport-Syndrom
 
Pigmentstörungen
Atrophie und Hyperpigmentierung, Nageldystrophie
Dyskeratosis congenita
305000
Atrophie und Pigmentanomalien
Xeroderma pigmentosum
Hypopigmentierung
Immundefekt bei MAPBPIP (p14) -Mangel, Bohn-Syndrom
610798/610389
Alopezie
Alopezie, Hypo‑/Anhidrose
Hypohidrotische/anhidrotische ektodermale Dysplasie mit Immundefekt
300291
Alopezie, Anhidrose, Lymphödem
OLEDAID
300301
Alopezie, vesikulobullöse Dermatitis
Acrodermatitis enteropathica
201100
Alopezie, Nageldystrophie
Pignata-Syndrom
601705
Alopecia areata
Alopecia areata und Nageldystrophie, Ipp-Gelfland-Syndrom
Haaranomalien
Trichorrhexis invaginata (Bambushaar), ichthyosiforme Dermatitis
Comèl-Netherton-Syndrom
256500
Trichorrhexis, Nageldystrophie
Onychotrichodysplasie
258360
Hyperkeratosen und Ichthyosen
Palmare/plantare Hyperkeratose
Papillon-Lefèvre-Syndrom
245000
Sprödes Haar, Nageldystrophie, Ichthyose
Trichothiodystrophie
601675
Kongenitale Ichthyose, Ekzem
Chemotaxisdefekt
162820
Bullae und Vesikel
Blasenbildung
APLAID
614878
Vesikulobullöse Dermatitis, Alopezie
Acrodermatitis enteropathica
201100
Vesikulobullöse Effloreszenzen, streifen- und mäanderförmige Hauterosionen, Erythem
Incontinentia pigmenti
308300
Erythem
Erythem beim Neugeborenen
Omenn-Syndrom
603554
Palmares/plantares Erythem
SCID
Zahlreiche Erkrankungen
Erythem, Teleangiektasie
Poikilodermie mit Neutropenie
604173
Nageldystrophie
Nageldystrophie, Hautatrophie und Hyperpigmentierung
Dyskeratosis congenita
305000
Nageldystrophie, Alopezie
Pignata
601705
Nageldystrophie, Trichorrhexis
Onychotrichodysplasie
258360
Nageldystrophie, sprödes Haar, Ichthyose
Trichothiodystrophie
601675
Weitere Hautanomalien
Kälteinduzierte Urtikaria
PLAID
614878
Atopische Dermatitis, Follikulitis, Pyoderma
Pyoderma, Folliculitis und atopische Dermatitis, Jung-Syndrom
146840
APLAID „autoinflammatory PLCG2 associated antibody deficiency and immunedysregulation“, MAPBPIP „MEK binding partner interacting protein“, OLEDAID „osteopetrosis, lymphedema, anhidrosis, ectedermal dysplasia and immunodeficiency“, PLAID „PLCG2-associated antibody deficiency and immune dysregulation“, SCID schwere kombinierte Immundefekte, OMIM Online Mendelian Inheritance in Man
Tab. 9
Syndromale Befunde des Nervensystems, die mit Immundefekten assoziiert sein können
Neurologische und muskuläre Störungen
Wichtige Kennzeichen
Auswahl der möglichen Syndrome/Krankheitsbilder mit Immundefekt
OMIM
Retardierung
Retardierung, Ataxie, muskuläre Hypotonie, Optikusatrophie, sensorineurale Taubheit
Arts-Syndrom
301835
Schwere Retardierung, Krampfanfälle, Kleinwuchs, auffällige Fazies
Rambam-Hasharon-Syndrome (LADII, CDGIIc)
266265
Retardierung, Lissenzephalie, spastische Tetraplegie, Lymphadenopathie, Arthritis
Krawinkel-Syndrom
Retardierung, auffällige Fazies, Optikusatrophie, myoklonische Krampfanfälle, Skelettanomalien
Roifman-Chitayat-Syndrom
613328
Retardierung, Krampfanfälle, Spastik, X‑chromosomal-gebunden
MECP2-Duplikation
300260
Retardierung, Mikrozephalus, Kleinwuchs, Vogelgesicht, Café-au-lait-Flecken, Malignität
Nijmegen-Breakage-Syndrom
251260
Retardierung, Gesichtsdysmorphien, Chromosomeninstabilität
ICF-Varianten
Retardierung, Gesichtsdysmorphie
RIDDLE-Syndrom
611943
Ataxie
Zerebelläre Ataxie, Choreoathetose, konjunktivale Teleangiektasien
Ataxia teleangiectatica
208900
Spastische Ataxie, kongenitale Katarakt, Dystrophie von Makula und Cornea, Myopie
Mousa-Syndrom
271320
Ataxie, muskuläre Hypotonie, Retardierung, Optikusatrophie, sensorineurale Taubheit
Arts-Syndrom
301835
Krampfanfälle
Krampfanfälle, Retardierung, Kleinwuchs, auffällige Fazies
Rambam-Hasharon-Syndrome (LADII, CDGIIc)
266265
Krampfanfälle, konjunktivale Teleangiektasie, Retardierung
Aguilar
226850
Myoklonische Krampfanfälle, auffällige Fazies, Optikusatrophie, Retardierung, Skelettanomalien
Roifman-Chitayat-Syndrom
613328
Krampfanfälle, Retardierung, Spastik, X‑chromosomal-gebunden
MECP2-Duplikation
300260
Muskuläre Hypotonie
Myotonie, Muskelschwund, Katarakt, Hypogonadismus, Arrhythmie
Myotone Dystrophie
160900
Muskuläre Hypotonie, vorstehende Schneidezähne, Obesitas
Cohen-Syndrom
216550
Muskuläre Hypotonie, Enamel-Störungen, hämolytische Anämie, Hepatosplenomegalie
Kalziumkanaldefekte
612783, 612782
Intrakranielle Fehlbildungen
Agenesie des Corpus callosum, Lippenspalte, Hypopigmentation, Katarakt
Vici-Syndrom
242840
Agenesie des Corpus callosum, zerebelläre Hypoplasie, Mikrozephalus, Kleinwuchs, Panzytopenie
Høyeraal-Hreidarsson-Syndrom
300240
Intrakranielle Kalzifizierung, Kleinwuchs, Panzytopenie
Adderson-Syndrom
Lissenzephalie, spastische Tetraplegie, Retardierung, Lymphadenopathie, Arthritis
Krawinkel-Syndrom
Mikrozephalus
Mikrozephalus, Ekzem, Kleinwuchs, Retardierung, Hypogonadismus
Mikrozephalus mit Immundefekt
251240
Mikrozephalus, Kleinwuchs, Retardierung, Vogelgesicht, Café-au-lait-Flecken, Malignität
Nijmegen-Breakage-Syndrom
251260
Mikrozephalus, Kleinwuchs, Retardierung, Fotosensitivität, Hypothyreose, Diabetes mellitus
DNA-Ligase-IV-Defekt
601837
Mikrozephalus, Kleinwuchs
NHEJ1-Defizienz
611291
CDGIIc Angeborene Störung der Glykosilierung Typ IIc, ICF Immundefekt, Zentromer-Instabilität und faziale Dysmorphien, LADII Leukozyten-Adhäsionsdefekt Typ II, MECP2 Methyl-CpG bindendes Protein 2, NHEJ1 „nonhomologous end-joining factor 1“, RIDDLE Radiosensitivität, Immundefekt, Dysmorphien, Lernschwierigkeiten, DNA Desoxyribonukleinsäure, OMIM Online Mendelian Inheritance in Man

Auffällige Laborwerte

Laborbefunde gehören zu den aussagekräftigsten Warnzeichen. Sie werden ausführlich im nachfolgenden Beitrag von Dückers zur Diagnostik der Immundefekte diskutiert.

Evaluation der Warnzeichen

Sind die in diesem Beitrag vorgestellten Warnzeichen geeignet, Kinder mit einem Immundefekt zu identifizieren und von Immungesunden zu unterscheiden? An einer pädiatrischen Immundefektambulanz in Deutschland wurden in einer prospektiven Studie Sensitivität und Spezifität der 3 Warnzeichenkataloge untersucht [6]. Nicht überraschend, war die Sensitivität der Kataloge umso größer, je umfangreicher die Warnzeichen waren: Die JMF-Warnzeichen erfassten nur 33 % der Patienten mit nachgewiesenem Immundefekt, während Sensitivität der AWMF-Kriterien 69 % betrug. Umgekehrt nahm die Spezifität mit dem Umfang der Warnzeichen ab: JMF-Warnzeichen 79 %, AWMF-Warnzeichen 37 %. Die empirisch am besten diskriminierenden Variablen dieser Untersuchung waren Lymphozytopenie, Hypogammaglobulinämie, Gedeihstörung, eine parenterale Antibiotikatherapie und Organabszesse.
Chronizität der Symptome ist ein entscheidendes Verdachtskriterium für Immundefekte
Eine weitere empirische Studie untersuchte ebenfalls die Unterschiede zwischen Patienten mit und ohne nachgewiesenen Immundefekt, diesmal retrospektiv an einer pädiatrischen und internistischen US-amerikanischen Immundefektambulanz. Dabei wurden nicht Warnzeichenkataloge geprüft, sondern induktiv Kriterien gesucht. Ein klinisches Kriterium zeichnete sich besonders aus: die Chronizität der Symptome. Patienten mit Immundefekt litten häufiger an chronischer Sinusitis, Bronchitis, Otitis oder Diarrhö [13].
Beide Kohortenstudien waren mit jeweils etwas über 200 Patienten zu klein, um das gesamte Spektrum angeborener Immundefekte zu berücksichtigen. Da hierzu wesentlich größere Kohorten erforderlich wären, ist es offen, ob Leitlinien je auf Warnzeichen mit einem höheren Evidenzgrad aufbauen können.
Wesentlich wichtiger ist es nach Ansicht des Autors, bei der Verbreitung von Warnzeichen darauf zu achten, dass die Kataloge verständlich, nicht zu umfangreich und in der kinderärztlichen Tätigkeit auch praktikabel sind.

Umgekehrter Blick: Wie verläuft die Heilung?

Regeln dazu zusammenzustellen, mit welchen Krankheitszeichen angeborene Immundefekte sich präsentieren, ist, wie dieser Beitrag zeigt, ein schwieriges, zumindest umfangreiches Unterfangen. Praktikabler könnte es sein, in Umkehr dieses enzyklopädischen Ansatzes zu fragen, was Immungesunde auszeichnet. Diese können zwar auch an einer Pneumonie, Sinusitis oder Diarrhö erkranken, werden aber wieder gesund. So fragt der Autor bei der Anamnese nicht nur, wann ein Kind krank war, sondern wie schnell es gesund wurde, und wie lange es anschließend gesund blieb. Vor diesem Hintergrund kann dann das eine Kind erkannt werden, dessen Erkrankung nicht zum „Normalfall“ passt. Man muss nicht die Bilder aller Immundefekte kennen, um feststellen zu können, dass ein Krankheitsverlauf ungewöhnlich ist. Erst im zweiten Schritt kann es dann sinnvoll sein, anhand der hier oder anderswo zusammengestellten Warnzeichen zu prüfen, ob in der weiteren Aufarbeitung auch angeborene Immundefekte berücksichtigt werden sollten.

Fazit für die Praxis

  • Angeborene Immundefekte sind genügend häufig, um in differenzialdiagnostischen Überlegungen Berücksichtigung zu finden.
  • Nach heutigem Verständnis gehören neben Infektionen auch Autoimmunerkrankungen, autoinflammatorische Krankheitsbilder, Lymphoproliferation und maligne Erkrankungen zu den Manifestationsformen von Immundefekten.
  • Zusammen mit einer auf über 300 angewachsenen Zahl immunologischer Krankheitsbilder ist die Erkennung von Immundefekten anhand memorierter Krankheitsbilder kaum noch zu leisten. Kennzeichen ungewöhnlicher, aber für Immundefekte typischer Präsentationen von Infektionen und Autoimmunerkrankungen sollen helfen, die immunologische „Nadel im Heuhaufen“ der „normalen“ Erkrankungen zu finden.
  • Kataloge an Warnzeichen, wie in diesem Beitrag zusammengestellt, kann der Pädiater nachlesen, unklare Fälle mit Kollegen diskutieren. Entscheidend aber ist der Impuls, eine Erkrankung als „ungewöhnlich“ wahrzunehmen. Trauen Sie Ihren Augen – und Ihrer Erfahrung.

Danksagung

Der Autor dankt Prof. Tim Niehues und Prof. Fred Zepp für ihre wertvollen Hinweise und die konstruktiven Diskussionen dieses Beitrags.

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt

U. Baumann gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine vom Autor durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.

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Literatur
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Metadaten
Titel
Klinische Warnzeichen für Immundefekte
„Awareness“ für spezifische Symptomkonstellationen
verfasst von
Prof. Dr. U. Baumann
Publikationsdatum
02.11.2017
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 12/2017
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-017-0392-z

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