Erschienen in:
01.01.2008 | Leitthema
Primäre Pars-plana-Vitrektomie
Techniken, Indikationen und Ergebnisse
verfasst von:
PD Dr. H. Heimann, K.-U. Bartz-Schmidt, N. Bornfeld, C. Weiss, R.-D. Hilgers, M.H. Foerster
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2008
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Zusammenfassung
Die primäre Vitrektomie als Ersteingriff in der Behandlung der rhegmatogenen Netzhautablösung hat in den letzten Jahren weltweit eine immer weitere Verbreitung gewonnen. Der wesentliche Grund für diesen Trend ist in der Erleichterung der Operation von komplizierten Ausgangsbefunden zu sehen. Die bisher durchgeführten vergleichenden Studien konnten jedoch keine Vorteile der anatomischen und funktionellen Erfolgsraten gegenüber der Buckelchirurgie zeigen. Die „Scleral Buckling versus Primary Vitrectomy in Rhegmatogenous Retinal Detachment Study“ (SPR-Studie) ist eine prospektive randomisierte multizentrische Studie, bei der die primäre Vitrektomie mit oder ohne Zusatzbuckel bei 681 Patienten mit Netzhautablösungen mittleren Schweregrads an 25 Zentren mit der reinen Buckelchirurgie verglichen wurde. In der phaken Patientengruppe ergab sich ein Unterschied im Hauptzielkriterium (Visusänderung) mit Vorteilen für die Buckelchirurgie bei vergleichbaren anatomischen Ergebnissen. In der pseudophaken Patientengruppe zeigten sich keine Unterschiede der funktionellen Ergebnisse und des Hauptzielkriteriums, allerdings konnte in der Gruppe der primären Vitrektomie bessere anatomische Ergebnisse mit signifikant weniger netzhautrelevanten Reoperationen beobachtet werden. Besonders gute anatomsiche Ergebnisse wurden bei pseudophaken Patienten mit der Kombination der primären Vitrektomie und einem Zusatzbuckel erzielt. Auf der Basis der bisher vorliegenden Studienergebnisse ist bei pseudophaken Patienten mit komplizierteren Ausgangssituationen die primäre Vitrektomie mit Zusatzbuckel als Therapierverfahren vorzuziehen. Bei phaken Patienten bietet die primäre Vitrektomie keine Vorteile gegenüber der Buckelchirurgie.