Erschienen in:
19.06.2018 | Makuladegeneration | Originalien
Pro-re-nata-anti-VEGF-Behandlungsergebnisse bei neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration in der klinischen Routineversorgung: Vergleich von Einzel- mit 3er-Injektionen
verfasst von:
Dr. med. M. W. M. Wintergerst, P. P. Larsen, B. Heimes, D. Pauleikhoff, F. G. Holz, R. P. Finger
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Behandlung der neovaskulären altersabhängigen Makuladegeneration (nAMD) stehen Behandlungsstrategien mit kontinuierlichem und bedarfsorientiertem („pro re nata“ [PRN]) Injektionsschema zur Verfügung. Bislang wurde das PRN-Behandlungsschema mit Einzelinjektionen bei Reaktivierung nicht mit dem PRN-Behandlungsschema mit Dreierinjektionen bei Reaktivierung (IVAN-Schema) verglichen.
Ziele der Arbeit
Vergleich der beiden nAMD-PRN-Behandlungsschemata mit Einzel- und Dreierinjektionen hinsichtlich Behandlungsergebnissen und -intensität unter klinischen Routinebedingungen in einer retrospektiven Fallserie in 2 deutschen Behandlungszentren.
Material und Methoden
Behandlungsnaive nAMD-Patienten, bei denen eine Therapie mit Einzel- oder Dreierinjektionsschema initiiert wurde, wurden eingeschlossen. Endpunkte waren bestkorrigierter Visus (LogMAR), zentrale Netzhautdicke in der optischen Kohärenztomographie (μm) und Anzahl der Injektionen. Dies wurde jeweils für die Zeitpunkte 3, 6, 12, 18 und 24 Monate nach Therapiebeginn analysiert.
Ergebnisse
146 Patienten mit Einzel- und 148 Patienten mit Dreierinjektionsschema wurden eingeschlossen. Nach 24 Monaten gab es weder beim bestkorrigierten Visus (Einzel- vs. Dreierinjektionsschema: 0,50 ± 0,42 vs. 0,56 ± 0,42, p = 0,14) noch bei der zentralen Netzhautdicke (303 ± 76,2 vs. 306 ± 110, p = 0,79) einen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Behandlungsschemata. Auch die Anzahl der Injektionen unterschied sich nicht signifikant zwischen beiden Gruppen (13 ± 4,4 vs. 12 ± 5,4, p = 0,31). Dies war für alle betrachteten Zeitpunkte der Fall.
Diskussion
Die PRN-Behandlungsschemata mit Einzel- und Dreierinjektionen unterscheiden sich nach 24 Monaten nicht hinsichtlich funktioneller und struktureller Behandlungsergebnisse und sind entsprechend als äquivalent zu bewerten. Zur Beurteilung des langfristigen Therapieerfolges über 24 Monate hinaus sind weitere Studien notwendig.