Erschienen in:
02.01.2017 | Manuelle Medizin | Übersichten
Probleme des klinischen Wiederbefunds
verfasst von:
Mag. C. Thalhamer, BSc
Erschienen in:
Manuelle Medizin
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Wirkung jeder Therapieform wird durch spezifische und/oder unspezifische Wirkfaktoren vermittelt. Kliniker behaupten, sie könnten mithilfe des Konzepts des klinischen Wiederbefunds beurteilen, ob ihre Intervention gewirkt hat. Dabei wird fälschlicherweise oft angenommen, dass die postulierten spezifischen Wirkmechanismen für das Behandlungsergebnis verantwortlich sind.
Material und Methoden
Basierend auf einer Zusammenstellung an ausgewählter Primär- und Sekundärliteratur wird im vorliegenden Beitrag argumentiert, dass der klinische Wiederbefund per se kein geeignetes Instrument ist, um zu beurteilen, welcher Teil der Intervention (spezifisch und/oder unspezifisch) in einer konkreten Therapiesituation gewirkt hat. Davon ausgehend werden unspezifische Wirkfaktoren diskutiert und in den Vordergrund der therapeutischen Aufmerksamkeit gebracht. Damit sollen Manualtherapeuten und -mediziner darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie in ihrer therapeutischen Praxis auch diese Faktoren bewusst manipulieren können, um so den Therapieerfolg zu vergrößern.
Schlussfolgerung
Klinische Studien sind die einzige Möglichkeit, um durchschnittliche Therapieeffekte in der manuellen Medizin systematisch vorherzusagen.