Klin Monbl Augenheilkd 2018; 235(06): 743-746
DOI: 10.1055/a-0597-9833
Statement
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Stellungnahme des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands und der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft zu physikalischen Therapieformen des trockenen Auges[*]

Stand Juli 2017 Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. , Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft
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Publication Date:
26 April 2018 (online)

Das trockene Auge

Die Erkrankung des trockenen Auges oder Dry Eye Disease (DED) wird in 2 Hauptformen, das evaporativ trockene Auge und das flüssigkeitsdefizitäre trockene Auge unterteilt, die jedoch häufig als Mischform kombiniert auftreten. Das evaporativ trockene Auge – ausgehend von einer Dysfunktion der Meibom-Drüsen (Talgdrüsen des Lidrands) und einer Störung der Lipidphase der Träne – ist relativ häufig (etwa 90% aller DED-Patienten) und durch einen instabilen Tränenfilm charakterisiert. Deutlich seltener kommt es zu einer isolierten Störung des Flüssigkeitsvolumens (ca. 10%), oft infolge einer schweren Systemerkrankung, wie z. B. einer Graft-versus-Host Disease (GvHD) nach Transplantation hämatopoetischer Stammzellen oder bei rheumatoider Arthritis [23].

Neben anderen Symptomen beinhaltet die DED Symptome wie Trockenheit, Brennen, Jucken und Fremdkörpergefühl des Auges. Die Untersuchungsbefunde variieren zeitlich und zwischen den verschiedenen Formen des trockenen Auges und beinhalten ein reduziertes Tränenvolumen (z. B. erniedrigter Tränenmeniskus), eine Entzündung des Lidrands und der Augenoberfläche sowie andere Gewebsveränderungen wie Bindehautfältelung (Konjunktivochalasis) oder eine Keratoconjunctivitis superficialis punctata. Eine schwere Hornhautbeteiligung – z. B. in Form von Epitheldefekt, Ulzeration und Infektion – kann selten, aber potenziell zu einem Verlust des Auges führen [10].

* Diese Stellungnahme erscheint ebenfalls in der Zeitschrift Der Ophthalmologe, Springer, Heidelberg, Berlin.